Bundesrat gegen Zwang zu Zwischenlösung für arbeitslose Jugendliche

Der Bundesrat möchte Jugendliche, die nach der Schulzeit keine Ausbildung beginnen, nicht zu einem Zwischenjahr in der Landwirtschaft oder im Altersheim zwingen. Er empfiehlt dem Parlament, eine Motion von Otto Ineichen (FDP/LU) abzulehnen.

Ein Jugendlicher auf einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Bundesrat möchte Jugendliche, die nach der Schulzeit keine Ausbildung beginnen, nicht zu einem Zwischenjahr in der Landwirtschaft oder im Altersheim zwingen. Er empfiehlt dem Parlament, eine Motion von Otto Ineichen (FDP/LU) abzulehnen.

Ineichen möchte, dass Jugendliche ohne Ausbildungsplatz ein Zwischenjahr absolvieren müssen. Verweigern sie sich einer solchen Lösung, sollen sie keine Arbeitslosengelder beziehen können.

Trotz diverser Massnahmen hätten in den vergangenen Jahren noch immer mehrere Tausend Jugendliche den Einstieg ins Berufsleben nicht geschafft, argumentiert Ineichen. Das Risiko sei gross, dass diese auf Unterstützungsleistungen der Sozialsysteme angewiesen seien.

Der Bundesrat ist dagegen der Ansicht, dass die Anreize für Jugendliche, sich bei der Arbeitslosenversicherung zu melden, bereits gesenkt wurden. In seiner am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf die Motion verweist er auf Brückenangebote, Case Management oder Berufsattest. Zudem erinnert er daran, dass unter 25-Jährige seit der Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes nur noch Anspruch auf 200 Taggelder haben.

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