Für Bundesrat Ueli Maurer ist das Milizsystem der Schweizer Armee Gründen der Kosten, der Kapazität und der Kompetenz nach wie vor das beste. Vor der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG) hielt er am Samstag in Luzern ein Plädoyer für Wehrpflicht und Miliz.
Maurer bekräftigte vor den Offizieren erneut seine Überzeugung von der „besten Armee der Welt“. Es gehe dabei nicht nur um das Militär, sondern um ein Gesellschaftsmodell und den inneren Zusammenhalt der Schweiz. Die Armee sei identitätsstiftend.
Das Milizsystem, so Maurer, sei die billigste Lösung, es sei flexibel und es rekrutiere seine Leute aus „der erfolgreichsten Volkswirtschaft der Welt“; die USA dagegen müssten Leute in Strafanstalten holen. Indem die Soldaten gleichzeitig Bürger seien, funktioniere auch die demokratische Kontrolle der Streitkräfte.
Maurer sprach auch über die Finanzierung der neuen Kampfflugzeuge. Es gehe um drei Milliarden Franken innerhalb von 30 Jahren, 0,2 Promille des jährlichen Bundesbudgets. „Darf man deswegen die Sicherheit aufs Spiel setzen“, fragte Maurer und meinte, wer nicht in die Sicherheit investiere, gefährde den Wohlstand.
Dass derzeit über die Sicherheit diskutiert wird, wertet Maurer als positiv. Das bedeute, dass die Armee am Ball sei, denn nur wer am Ball sei, werde angegriffen. Die Offiziere forderte er auf, die Politik des Bundesrates genau zu verfolgen und wenn nötig auch zu kritisieren. Es gelte unterschiedliche Funktionen wahrzunehmen.
Denis Froidevaux zum neuen Präsidenten gewählt
Die SOG-Delegierten wählten in Luzern den 52-jährigen Denis Froidevaux zum neuen Präsidenten. Er ist als Brigadier im Heeresstab verantwortlich für die Patrouille des Glaciers. Zudem ist er Chef des waadtländischen Amtes für zivile und militärische Sicherheit. Froidevaux löst Oberst Hans Schatzmann ab, der die SOG während vier Jahren führte.
Die SOG verabschiedete ferner eine Resolution an Bundesrat und Parlament. Darin fordert sie eine vollständige Umsetzung der Beschlüsse vom 29. September 2011 zur Weiterentwicklung der Armee, insbesondere einen jährlichen Ausgabenplafond von fünf Milliarden Franken ab 2014, einen Sollbestand von 100’000 Angehörigen sowie die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge.