Schmerzpatienten könnten per Bewilligungsverfahren heute schon Medikamente auf Cannabis-Basis beziehen. Doch dieses ist so kompliziert, dass viele auf illegale Cannabisprodukte zurückgreifen. Der Bundesrat will jetzt mit einer Studie reagieren.
Der Bundesrat wird beauftragt, den Einsatz von natürlichem Cannabis als Schmerzmittel untersuchen zu lassen. Prüfen soll er dies im Rahmen eines wissenschaftlichen Pilotprojekts.
Nach dem Nationalrat hat am Dienstag der Ständerat ohne Gegenstimmen einer Motion von Nationalrätin Margrit Kessler (GLP/SG) zugestimmt.
Heute können Arzneimittel auf Cannabis-Basis mit einer Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Gesundheit bezogen werden. Trotzdem greifen viele Schmerzpatienten auf illegale Cannabisprodukte zurück, weil das Bewilligungsverfahren kompliziert ist und die Krankenkassen die hohen Kosten für Cannabis-Medikamente nicht übernehmen, wie es in der Motion heisst.
Legalisierung der Droge steht nicht zur Debatte
Viele Patienten erhielten deshalb diese lindernden Medikamente nicht, begründet Margrit Kessler das Anliegen. Es gehe darum, ein Medikament ohne bürokratischen Hürden zur Verfügung zu stellen. Keineswegs gehe es um die Legalisierung von Cannabis als Suchtmittel.
Der Bundesrat sieht zwar in der Erforschung von natürlichem Cannabis als Alternative zu den momentan zur Verfügung stehenden Arzneimitteln keine Bundesaufgabe. Er zeigt sich jedoch bereit, eine entsprechende Studie im Rahmen der bestehenden Forschungskredite zu finanzieren, wie er in seiner Antwort auf die Motion schreibt.