Die Schweizer Armee soll neue Panzerabwehrwaffen, mobile Mörser (Minenwerfer), Lastwagen und Patrouillenboote erhalten. SVP-Bundesrat Guy Parmelin, Chef des Departements VBS, nahm die Rüstungsgüter am Dienstag auf dem Waffenplatz Frauenfeld in Augenschein.
Im Beisein von Armeechef André Blattmann und Rüstungschef Martin Sonderegger inspizierte Parmelin das mit dem Rüstungsprogramm 2016 beantragte Material. Für 1,34 Milliarden Franken will der Bundesrat die Armee modernisieren und die Ausrüstung vervollständigen.
Anlässlich der Materialvorführung in der Kaserne Auenfeld stieg der Verteidigungsminister in einen mit dem neuen 12-cm-Mörser ausgerüsteten Piranha-Radschützenpanzer und liess sich die Funktionsweise der Bogenschusswaffe zeigen. 32 Mörser für 404 Millionen Franken will die Armee beschaffen.
Gefallen fand Parmelin am neuen Patrouillenboot, das vor allem für Überwachungsaufgaben auf den Schweizer Gewässern vorgesehen ist. Die beantragten 14 Boote für 49 Mio. Franken sollen die alten Patrouillenboote ersetzen, welche die Armee 2019 ausser Dienst nehmen will.
Fähigkeitslücken schliessen
Für 256 Mio. Franken soll die Armee drei Typen neuer schultergestützter Panzerabwehrwaffen erhalten. Geplant sind auch die Erneuerung des Luftraumüberwachunssystems Florako für 91 Mio. Franken, der Kauf von Ersatzmaterial für die Kampfflugzeuge F/A-18 für 127 Mio. Franken und die Beschaffung von Armeelastwagen und Anhängern für 314 Mio. Franken.
Die Rüstungsplanung 2016-2020 sieht laut Armeechef André Blattmann Verpflichtungskredite von insgesamt 4,8 Milliarden Franken vor. Damit liessen sich nicht alle Fähigkeitslücken der Armee schliessen, sagte Blattmann. Der Investitionsbedarf der Armee werde in den kommenden Jahrzehnten hoch sein.