Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat am Donnerstag sein neues Produktionszentrum für Kaffeekapseln eingeweiht. 125 Personen arbeiten in der neuen Fabrik im freiburgischen Romont. An der offiziellen Feier dabei war auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann.
«Das ist ein priviligierter Moment», sagte der Wirtschaftsminister in seiner Begrüssung. Der internationale Grosskonzern Nestlé habe die Schweiz als Standort gewählt für diese neue Fabrik, er schaffe hier neue Arbeitsplätze, trotz schwierigen Umfelds. Andere europäische Länder seien ernsthafte Konkurrenten gewesen, doch die kantonalen und lokalen Behörden hätten sich sehr für Romont eingesetzt.
Das Engagement hat sich gelohnt. Alleine am Bau der Fabrik waren rund 25 lokale Unternehmen beteiligt, die etwa 60 Prozent des Gesamtbudgets für sich beanspruchen konnten. Während der gesamten Bauzeit von zwei Jahren haben rund 3200 Personen Arbeit gefunden.
Für Nestlé ist die Eröffnung umgekehrt ein Zeichen für das Engagement in der Heimat. Nestlé-Chef Paul Bulcke sagte, die Kaffeekapseln seien inzwischen zum Symbol geworden für die Schweiz. «Wertmässig exportiert die Schweiz mehr Kaffee als Schokolade und Käse zusammen», sagte er.
300 Millionen Franken hat der Konzern hier investiert. Seit 2002 sind mehr als 1,1 Milliarden Franken in Industrieanlagen in den Kantonen Waadt und Freiburg geflossen. Der neue Standort bietet 125 qualifizierte Arbeitsplätze. Viele der neuen Mitarbeiter stammen aus der Region. Die Anzahl Angestellten von Nespresso in der Schweiz beläuft sich damit auf mehr als 2300.
Der Standort im freiburgischen Romont ist der dritte Nespresso-Standort in der Schweiz, nach Orbe (2002) und Avenches (2008) im Kanton Waadt. Das Zentrum ist etwa so gross wie 15 Fussballfelder. Das Gebäude umfasst 21’000 Quadratmeter.
Weitere Ambitionen
In Romont werden die traditionellen Kapseln produziert, aber auch die Sorten der neuesten Linie VertuoeLine. Diese Maschine wurde im März 2014 bereits in den USA und Kanada eingeführt. Diese Neuheit soll das Geschäft weiter ankurbeln. Nestlé bezeichnet den Markt, der mehr als 5 Milliarden Dollar umfasst, als wachsend.
Die Kaffeekapsel zählt zu Nestlés Erfolgsgeschichten. Seit den 1980er Jahren tüftelt der Konzern an dem System. Die Nespresso SA ist inzwischen eine eigene Unternehmung, eine Tochtergesellschaft des Konzerns. In etwa 60 Ländern betreibt Nespresso Läden (sogenannte Boutiquen). Mehr als 10’000 Angestellte sind für Nespresso tätig.
Nestlé machte im vergangenen Jahr 91,6 Milliarden Franken Umsatz und beschäftigt weltweit 339’000 Mitarbeitern. Detaillierte Umsatzzahlen zu Nespresso gibt der Konzern nicht bekannt.