Mit viel Lob für die Festival-Verantwortlichen hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Donnerstag das 8. Zurich Film Festival (ZFF) eröffnet. Der FDP-Volkswirtschaftsminister hat im Alltag zwar wenig mit Kultur zu tun, freute sich aber dennoch über die Einladung.
Der Besuch am ZFF erlaube ihm eine kurze Verschnaufpause vom täglichen Politbetrieb, sagte er gemäss Redetext: „Ich geniesse es, einige Minuten in der Traumwelt Hollywoods verbringen zu dürfen.“
Auf eine wirtschaftliche Betrachtung des Anlasses konnte Schneider-Ammann aber dennoch nicht verzichten. Für ihn stellt das ZFF eine grosse unternehmerische Leistung dar. Das Festival sei ein gutes Beispiel dafür, was mit typischen Unternehmer-Eigenschaften wie Mut, Willen und Ausdauer erreicht werden könne.
Die Verantwortlichen hätten Zürich innerhalb von nur acht Jahren zu einem weiteren Fixpunkt in der cinematographischen Agenda gemacht. Diese Leistung verdiene höchste Anerkennung und Respekt.
Travolta für Lebenswerk geehrt
Anerkennung gab es an diesem Abend auch für Schauspieler John Travolta, der als Ehrengast den „Golden Eye for Lifetime Achievement“ für sein Lebenswerk entgegennehmen durfte. An einer Pressekonferenz des Festivals am Nachmittag sagte Travolta, der Preis sei eine grosse Ehre und mache ihn stolz auf seine Arbeit.
Persönliche Lieblingsfilme gebe es in seiner Karriere viele, allen voran den Drogenthriller „Savages“, den er soeben mit Oliver Stone abdrehte, aber auch auf „Pulp Fiction“ und „Saturday Night Fever“ blicke er gerne zurück. Im Anschluss an die Preisverleihung wurde „Savages“ gezeigt, in dem Travolta einen korrupten Drogenfahnder spielt.
Neben Schneider-Ammann und John Travolta schritten am Eröffnungsabend auch viele andere Prominente aus Politik, Showbusiness und Wirtschaft über den grünen Teppich vor dem Kino Corso. Gemäss Veranstalter war es in diesem Jahr auffallend, dass besonders viele Wirtschaftsvertreter die Einladung annahmen.
Über 100 Filme
Das ZFF dauert bis am 30. September und zeigt 112 Filme aus 22 Ländern. Als Stargäste sind neben John Travolta die Schauspieler Richard Gere und Susan Sarandon, die Regisseure Oliver Stone und Tom Tykwer sowie US-Produzent Jerry Weintraub angekündigt. Herzstück des Programms sind vier Wettbewerbe mit 39 Spiel- und Dokumentarfilmen.
In vier Retrospektiven werden zudem wichtige Filme der diesjährigen Preisträger gezeigt: Die Oceans-Trilogie von Jerry Weintraub, American Gigolo und Pretty Woman mit Richard Gere, Lola rennt und Das Parfüm von Tom Tykwer sowie Saturday Night Fever und Pulp Fiction mit John Travolta.