Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hat sich am Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington für eine Reform der Weltbank ausgesprochen. Die Institution sei etwas schwerfällig geworden und müsse effizienter arbeiten.
Er sei zuversichtlich, dass eine umfassende Reform der Weltbank gelingen werde, sagte Schneider-Ammann am Samstagabend (Ortszeit) vor Medienvertretern. Weltbank-Direktor Jim Yong Kim gehe mutig voran. «Er hat ein Modell vorgelegt wie es im Schulbuch steht, von der Vision bis zu den Zielsetzungsstrategien.»
Die Weltbank habe sich ein Ausgabensenkungsprogramm verschrieben und wolle in Zukunft pro Jahr 400 Millionen Dollar sparen. «Wenn es der Präsident und sein Exekutivteam wagen, sich solche quantifizierte Vorgaben zu geben, dann muss etwas laufen. Man will den Beweis antreten, dass man das kann», sagte Schneider-Ammann.
Die Reform werde aber zweifellos zu einem Kraftakt werden, der eine Veränderung der Kultur des Betriebes verlange. Er traue der Organisation aber zu, den einen oder anderen nötigen Personalentscheid zu fallen, sagte der Wirtschaftsminister.
Blockade der US-Regierung diskutiert
Geprägt wurden die Gespräche in Washington auch von der Blockade der US-Regierung durch den Haushaltsstreit und die Erhöhung der Schuldenobergrenze, über die die USA bis am 17. Oktober zu entscheiden haben. Komme es da zu keiner Lösung, würde dies auch die europäischen Märkte rasch tangieren, sagte Schneider-Ammann.
Investitionen würden ausbleiben, der Börsenhandel liefe Gefahr einzubrechen. «Die Konsequenzen wären über Nacht zu spüren», sagte der Wirtschaftsminister.