Bundesrat soll Gewinne der Lebensversicherer massiv reduzieren

Gewinnorientierte Lebensversicherungen schöpfen nach Ansicht von Travail.Suisse zu viel Geld aus der 2. Säule ab. Dieses Geld fehle dann für die Finanzierung der Renten. Der Arbeitnehmerdachverband fordert den Bundesrat deshalb auf, diese Gewinne zu begrenzen.

Ein älteres Paar geniesst einen lauen Nachmittag auf einer Parkbank in Zürich (Symbolbild) (Bild: sda)

Gewinnorientierte Lebensversicherungen schöpfen nach Ansicht von Travail.Suisse zu viel Geld aus der 2. Säule ab. Dieses Geld fehle dann für die Finanzierung der Renten. Der Arbeitnehmerdachverband fordert den Bundesrat deshalb auf, diese Gewinne zu begrenzen.

Auch 2011 hätten die Lebensversicherer mehr als 600 Millionen Franken Gewinn der 2. Säule entzogen. Das zeige eine Analyse von Travail.Suisse, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Die Lebensversicherer prellten damit nicht nur ihre Versicherten, sondern blockierten auch jegliche Reform der 2. Säule.

„Jetzt muss der Bundesrat handeln und die Gewinne der Lebensversicherungen massiv reduzieren“, fordert der Verband in einem Communiqué.

„Renten finanzieren statt Gewinne maximieren“

So müssten beispielsweise die Risikoprämien gesenkt werden. Travail.Suisse fordert, dass diese Risikoprämien nicht mehr als 120 Prozent der ausgerichteten Leistungen betragen dürfen; die Prämien zur Versicherung von Invalidität und Tod betragen heute mehr als das Doppelte der ausgerichteten Leistungen.

Zudem sei der Anteil des Ertrags, den die Versicherungsgesellschaften an die versicherten Arbeitnehmenden ausschütten müssen („lega quote“), von heute 90 Prozent auf mindestens 95 Prozent zu erhöhen.

Laut Travail.Suisse sind diese Massnahmen nötig, „damit die 2. Säule wieder der Altersvorsorge dient und nicht der Gewinnmaximierung“.

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