Bundesrat will Energieforschung mit 202 Millionen Franken fördern

Zur Unterstützung der Energiewende will der Bundesrat bis 2016 zusätzliche 142 Millionen Franken in die Energieforschung stecken. Die Mittel sollen unter anderem rund 30 neue Forschungsgruppen zur Energieeffizienz und zum Thema erneuerbare Energie finanzieren.

Windkraft: eine viel versprechende Technologie – und ein Feindbild. (Bild: sda)

Zur Unterstützung der Energiewende will der Bundesrat bis 2016 zusätzliche 142 Millionen Franken in die Energieforschung stecken. Die Mittel sollen unter anderem rund 30 neue Forschungsgruppen zur Energieeffizienz und zum Thema erneuerbare Energie finanzieren.

Ohne eine bessere Energieeffizienz und stärkere Nutzung erneuerbarer Energien lässt sich der Ausstieg aus der Atomenergie nicht bewältigen. Daher stellt der Bundesrat der Energiestrategie 2050 einen Aktionsplan „Koordinierte Energieforschung“ zur Seite, wie das Innen- (EDI) und das Volkswirtschaftsdepartement (EVD) am Mittwoch mitteilten.

Insgesamt will der Bundesrat 202 Millionen Franken zusätzlich in die Energieforschung investieren. Neu beantragt der Bundesrat einen Kredit von 142 Millionen Franken. Die restlichen 60 Millionen Franken sollen aus dem ETH-Kredit umgewidmet werden.

Mit den bereits bestehenden Mitteln stehen damit in den Jahren 2013 bis 2016 spezifisch für die Energieforschung 746 Millionen Franken zur Verfügung. Im Betrag nicht enthalten sind die Gelder, welche Universitäten und Fachhochschulen für die Energieforschung ausgeben. Diese Mittel sind nicht zweckgebunden.

Kompetenzzentren als Kernstück

Der bundesrätliche Aktionsplan sieht die Bildung sieben neuer Kompetenzzentren in Kerngebieten der Energieforschung vor. In diesen sollen verschiedene Organisationen – unter Beteiligung von Unternehmen – zu Themen wie Energieeffizienz, Energiesystemen, Strombereitstellung oder -speicherung ihre Forschung koordinieren.

Im Rahmen des Förderprogramms Energie können sich Kompetenzzentren und Hochschulen bei der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) und dem Nationalfonds (SNF) für Fördergelder für ihre Projekte bewerben. Für die neuen Kompetenzzentren, die der Bund zu maximal 60 Prozent finanziert, und die Projektfördermittel schlägt der Bundesrat einen Kredit von total 118 Millionen Franken vor.

Die KTI soll vor allem auch dafür sorgen, dass Forschungsergebnisse in Innovationen münden und dass die Privatwirtschaft in die Projekte eingebunden wird.

40 Nachwuchsprofessuren

Mit darüber hinaus beantragten 24 Millionen Franken soll ein SNF-Nachwuchsförderprogramm für die Energieforschung aufgelegt werden. Dieses Geld möchte der Bund bis 2016 für insgesamt zwölf neue Förder-Professuren in der Energieforschung ausgeben.

Das Programm soll dazu beitragen, dass in der Schweiz die nötigen Fachkräfte in der Energieforschung zur Verfügung stehen. Ganz allgemein will der Bundesrat damit aber auch dem Fachkräftemangel im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich entgegenwirken.

Neue Infrastruktur an ETH

Die Fördermittel stellt der Bundesrat in Zusammenhang mit den Krediten zu Bildung, Forschung und Innovation (BFI). Diese erhöhte das Parlament in der Herbstsession im Vergleich zum Bundesrats-Vorschlag. Bei den ETH, die in der Energieforschung führend sind, stockte das Parlament den Kredit um 103 Millionen auf. Eine weitere Erhöhung lehnt der Bundesrat daher ab.

Stattdessen sollen aber aus dem abgesegneten Kredit 60 Millionen Franken in die Energieforschung fliessen. Die ETH sollen mit dem Geld Forschungsinfrastrukturen – beispielsweise Testanlagen – aufbauen und betreiben. Zudem sollen sie neue Forschungsgruppen mit Professuren schaffen und Projekte zur Unterstützung einreichen.

Der Aktionsplan soll auch nach 2016 weiterlaufen. Dafür sieht der Bundesrat in seiner Botschaft vor, dass die Gelder in die ordentliche Finanzierung überführt werden.

An der Erforschung der Kernenergie hält der Bundesrat trotz des Atomausstieges fest. Die Forschung soll sich aber stärker auf Sicherheitsaspekte und den Rückbau der AKW konzentrieren.

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