Notwendigkeit, Wirkung und Effizienz von Jugendstrafen sollen künftig ständig beobachtet und beurteilt werden. Der Bundesrat hat beschlossen, eine neue Jugendstrafvollzugsstatistik zu den vorsorglich angeordneten Schutzmassnahmen und Sanktionen zu schaffen.
Dank der Statistik sollen der Verlauf der Strafverfolgung bei Jugendlichen durch ihre gesamte Jugend beobachtet werden können. Die Statistik schafft auch die Voraussetzungen dafür, die Chancen auf Resozialisierung der straffällig gewordenen Jugendlichen zu beurteilen.
Das Bundesamt für Statistik muss nun das neue Instrument bis spätestens Ende 2015 aufbauen, wie das Innendepartement (EDI) am Mittwoch mitteilte. In der Zwischenzeit wird zum Thema Jugendstrafvollzug die derzeit auf einer Stichtagserhebung basierende Statistik weitergeführt.
Diese ist aus Sicht der Experten ungenügend. Für eine definitive und zweckmässige Ausgestaltung einer Jugendstrafvollzugsstatistik sei eine Vollerhebung in Echtzeit auf gesamtschweizerischer Ebene unabdingbar, schreibt das EDI. Das neue Instrument biete die umfangreichste Palette an Informationen zur Dauer der Aufenthalte und zu den Faktoren, die den „Ausgang“ des Sanktionenvollzugs beeinflussen.
Mit seinem Entscheid realisiert der Bundesrat einen Vorschlag, den er 2009 in seinem Bericht über „Jugend und Gewalt“ gemacht hatte. Ziel ist es, das Phänomen der Jugendgewalt besser zu erfassen und Gegenmassnahmen zu verstärken.