Bundesrat will Subventionen für Sportanlagen streichen

Der Bundesrat will aus der Förderung von Sportanlagen aussteigen. Er verweist auf die Situation der Bundeskasse. In den letzten zwei Jahrzehnten hatte sich der Bund mit insgesamt 164 Millionen Franken engagiert.

Das Velodrome in Grenchen gehört zu den vom Bund geförderten Sportanlagen. Der Bundesrat will dafür in den nächsten Jahren kein Geld mehr ausgeben. (Archiv) (Bild: sda)

Der Bundesrat will aus der Förderung von Sportanlagen aussteigen. Er verweist auf die Situation der Bundeskasse. In den letzten zwei Jahrzehnten hatte sich der Bund mit insgesamt 164 Millionen Franken engagiert.

Grundlage für die Subventionen war das Nationale Sportanlagekonzept (NASAK). Der Bund leistete einen Beitrag von 5 bis 25 Prozent an die Baukosten der Sportanlagen von nationaler Bedeutung. Den letzten Kredit hat das Parlament 2012 beschlossen.

Er hatte einen Umfang von 70 Millionen Franken. Damit sollte der Bau von Schneesportanlagen, ein nationales Fussballzentrum, ein nationales Eishockeyzentrum oder mehrere Schwimmzentren gefördert werden. Das Programm läuft Ende 2017 aus.

SP-Ständerat Claude Hêche (JU) verlangt daher vom Bundesrat einen Bericht über das künftige Engagement des Bundes für den Sport, den Spitzensport und den leistungsorientierten Nachwuchssport. Die mit den Beiträgen aus dem NASAK geförderten Sportanlagen würden in der Regel einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, schreibt er in seinem Postulat. Damit ermögliche es der Bund auch der Allgemeinheit, unter den besten Bedingungen Sport zu treiben.

In der am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme erklärt sich der Bundesrat bereit, die Bedürfnisse nach Auslaufen des NASAK-Programms abzuklären und einen Bericht dazu vorzulegen. Wegen der ungünstigen Haushaltsperspektiven des Bundes will er zwischen 2018 und 2020 für die Förderung von Sportanlagen aber keinen neuen Kredit vorschlagen.

Millionen für Grossanlässe

Hingegen ist der Bundesrat bereit, Sportgrossanlässe mit Bundesmitteln zu fördern. Die Schweiz ist 2020 und 2021 Gastland von drei solchen Veranstaltungen. Diese will der Bundesrat mit über 25 Millionen Franken unterstützen, wie er am Donnerstag mitteilte.

Für die Olympischen Jugendspiele 2020 in Lausanne (Youth Olympic Games YOG) sollen insgesamt 14 Millionen Franken zur Verfügung stehen. 8 Millionen Franken gehen an die Durchführung, 6 Millionen werden für die Sanierung des Sportzentrums Malley aufgewendet. Zu den Olympischen Jugendspielen werden rund 1100 Athletinnen und Athleten erwartet.

Ebenfalls 2020 findet in Lausanne und Zürich die Eishockey-Weltmeisterschaft statt. Der Bundesrat möchte den Anlass mit 0,5 Millionen Franken unterstützen. Im Jahr darauf geht in der Zentralschweiz die Winteruniversiade über die Bühne. Dafür hat der Bundesrat einen Betrag von 11 Millionen Franken vorgesehen. Zu den Weltsportspielen der Studierenden werden etwa 2500 Sportlerinnen und Sportler erwartet.

Das letzte Wort hat das Parlament. Das Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) muss bis am 31. Mai 2017 eine Botschaft vorbereiten.

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