Bundesverwaltungsgericht stoppt Veröffentlichung der TV-Daten

Das Hin und Her um die TV-Nutzungsdaten nimmt bis auf Weiteres kein Ende: Nach nur einem Tag ist die Veröffentlichung der Daten bereits wieder gestoppt worden. Der Privatsender 3+ gelangte ans Bundesverwaltungsgericht und erhielt Recht.

Wer schaut wann was? - Neue Daten dazu bleiben vorerst unbekannt (Bild: sda)

Das Hin und Her um die TV-Nutzungsdaten nimmt bis auf Weiteres kein Ende: Nach nur einem Tag ist die Veröffentlichung der Daten bereits wieder gestoppt worden. Der Privatsender 3+ gelangte ans Bundesverwaltungsgericht und erhielt Recht.

Dies teilte ein Mediapulse-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Das Bundesverwaltungsgericht erliess am späten Mittwochnachmittag eine Verfügung, welche die weitere Publikation der Daten verbietet. 3+ bezweifelt nach wie vor, dass die neue Messmethode richtige Zahlen über die TV-Nutzung liefert.

Seit dem 1. Januar 2013 misst die Mediapulse die TV-Nutzung mit einer neuen Methodik. In der vergangenen Woche setzte das Obergericht Nidwalden der Datensperre ein Ende und hob die superprovisorische Verfügung gegen die Veröffentlichung auf. Auch damals war es 3+, das sich gegen die Publikation wehrte.

Zeitverzögertes Fernsehen unwichtig

Bevor die Verfügung ausgesprochen wurde, waren am Mittwoch erstmals Zahlen veröffentlicht worden. Eine Erkenntnis: Die zeitverzögerte Nutzung von Fernsehsendungen spielt für das Schweizer Fernsehen (SRF) noch keine grosse Rolle.

Von der gesamten Nutzung der SRF-Fernsehsender wurden in den ersten 5 Monaten des Jahres 2013 nur 3 Prozent zeitverzögert übers Internet konsumiert. Dieses Ergebnis entspreche aber den Erwartungen, hiess es auf Anfrage beim SRF.

Es zeige sich, dass sich das Publikum vor allem fiktionale Inhalte wie etwa «Der Bestatter» oder «Tatort» im Nachhinein ansehe. Den grösste Anteil der Downloads registriert SRF noch am Ausstrahlungstag bis 2 Uhr nachts.

Noch relativ unbeliebt ist die zeitverzögerte Nutzung hingegen bei Informationssendungen oder Formaten mit Live-Charakter, also etwa beim Skirennen oder beim «SwissAward».

Dank zeitverzögerter Nutzung wieder über 30 Prozent

Obwohl die verzögerte Nutzung sich bis jetzt noch in Grenzen hält, ist ihre Erfassung für das SRF wichtig: Sie trug dazu bei, dass die Sender des Schweizer Fernsehens es wieder über die wichtige 30-Prozent-Marke schafften.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres brachten es die SRF-Sender auf einen Tages-Marktanteil von 31,1 Prozent. In der Vorjahresperiode – noch mit dem alten Messsystem ohne zeitverzögerte Nutzung – betrug dieser Wert noch 29,2 Prozent.

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