Burger King schleust Werbung in Google-Lautsprecher hinein

Burger King hat mit einem Trick die vernetzten Google-Lautsprecher in den USA zu unfreiwilligen Werbeträgern gemacht. Allerdings ging die Aktion teilweise nach hinten los.

Burger King wollte sich die Verbreitung digitaler Sprachassistenzsysteme zu Nutze machen. Allerdings lief bei der Aktion nicht alles nach Plan. (Bild: sda)

Burger King hat mit einem Trick die vernetzten Google-Lautsprecher in den USA zu unfreiwilligen Werbeträgern gemacht. Allerdings ging die Aktion teilweise nach hinten los.

In einem TV-Werbespot sagte ein Mitarbeiter der Fast-Food-Kette, er könne in so kurzer Zeit nicht alle Zutaten des Burgers aufzählen, aber er habe eine Idee.

Dann sagte er auf Englisch «Ok, Google, was ist der Whopper-Burger?». Auf diesen Schlüsselsatz zur Aktivierung der Geräte hin lasen viele «Google-Home»-Lautsprecher, die in der Nähe von Fernsehern standen, den Anfang des Wikipedia-Artikels über den Whopper von Burger King vor.

Google reagierte und sorgte binnen weniger Stunden dafür, dass die Lautsprecher nicht mehr auf den Werbespot ansprangen, während man die Frage als Besitzer weiterhin stellen kann. Der erste Satz des Eintrags in der Online-Enzyklopädie war zuvor auch noch erstmals seit Jahren geändert worden und klang nun mehr nach einem Werbespruch.

Der Name des Wikipedia-Nutzers, der die Änderung vornahm, ähnelt dem Profilnamen des Burger-King-Marketingchefs Fernando Machado bei Online-Netzwerken.

Bearbeitungs-Funktion gesperrt

Die Aktion ging für Burger King schon zuvor nach hinten los. Da jeder die Einträge in Wikipedia ändern kann, machten sich einige Nutzer einen Spass daraus, zur Beschreibung des Burgers Bestandteile wie «abgeschnittene Fingernägel» hinzuzufügen. Die Bearbeitungs-Funktion wurde daraufhin gesperrt.

Schon vor einem Monat hatten Google-Lautsprecher bei einigen Besitzern für Überraschung gesorgt. Das Gerät wies unaufgefordert auf den Kinostart der Neuauflage des Disney-Klassikers «Die Schöne und das Biest» hin.

Google erklärte, die Einspielung sei nicht als Werbung gedacht gewesen. Man experimentiere damit, über den sprechenden Assistenten passende Inhalte für Nutzer hervorzuheben, «und wir hätten es in diesem Fall besser machen können», hiess es in einer Stellungnahme unter anderem beim Tech-Bog «The Verge» in der Nacht zum Freitag.

In dem Gerät steckt der Google Assistant, eine Software mit künstlicher Intelligenz, die Nutzer durch den Tag begleiten und ihnen helfen soll. Google kündigte erst vor kurzem an, den Assistant in Millionen Smartphones mit den beiden neuesten Versionen seines Mobil-Betriebssystems Android zu bringen. Ähnliche Assistenz-Software haben auch Amazon mit Alexa im Lautsprecher Echo, Apple mit Siri und Microsoft mit Cortana.

Auch mit Amazons Echo-Lautsprechern gab es schon einen durch das Fernsehen ausgelösten Zwischenfall. Ein Moderator erzählte darüber, wie sich ein Mädchen bei der Sprachassistentin Alexa ein Puppenhaus wünschte. Als er den Satz «Alexa, bestelle mir ein Puppenhaus» aussprach, fragten viele der Geräte ihre Besitzer, ob sie mit der Bestellung fortfahren wollen.

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