Burkhalter fordert Japan zur Aufgabe der Todesstrafe auf

Bundespräsident Didier Burkhalter hat Japan gebeten, die Todesstrafe abzuschaffen. Dies sagte der Aussenminister am Dienstag gegenüber seinem Amtskollegen Fumio Kishida in Tokyo.

Bundespräsident Burkhalter mit Japans Aussenminister Kishida (Bild: sda)

Bundespräsident Didier Burkhalter hat Japan gebeten, die Todesstrafe abzuschaffen. Dies sagte der Aussenminister am Dienstag gegenüber seinem Amtskollegen Fumio Kishida in Tokyo.

Thema des Treffens von Burkhalter und Kishida war die Zusammenarbeit der Justiz, wie Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), am Dienstag mitteilte. Der Bundespräsident habe vorgeschlagen, dass im bilateralen Dialog zwischen den Ländern auch die Todessprache besprochen wird, dessen weltweite Abschaffung sich die Schweiz wünsche.

Burkhalter schlug zudem vor, dass die Staaten im Raum Asien-Pazifik in Sicherheitsfragen enger zusammenarbeiten würden – ähnlich dem Modell der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Er bot Kishida an, dass Japan die Diskussionen innerhalb der OSZE während des diesjährigen Präsidiums der Schweiz und darüber hinaus mitverfolgt.

Aussenminister Kishida sicherte laut EDA-Angaben die Unterstützung für das sogenannte Montreux-Dokument zu. Dieses Papier, das 2008 von 17 Staaten verabschiedet worden war, soll helfen, Verfehlungen und Missbrauch privater Militär- und Sicherheitskräfte zu verhindern.

Treffen mit Thronfolger

Am zweiten Tag seiner Japan-Reise traf Burkhalter zudem den japanischen Kronprinzen Naruhito. Der Thronfolger dankte der Schweiz für ihre Solidarität nach dem verheerenden Erdbeben und dem anschliessenden Tsunami im Jahr 2011.

In seiner Rede sagte Burkhalter, dass Japan und die Schweiz trotz geographischer, kultureller und geschichtlicher Unterschiede viele gemeinsame Werte und Ziele hätten. So würden beide Ländern bei den Vereinten Nationen in 95 Prozent der Fälle gleich abstimmen.

Auch die Nationalsportarten würden sich ähneln: «Unsere heisst Schwingen – auf den ersten Blick gleicht sie einer alpinen Version von Sumo.»

Der Bundespräsident weilt bis Donnerstag in Japan. Anschliessend reist Burkhalter an die Olympischen Winterspiele in Sotschi weiter. Anlass des Besuchs ist der 150. Jahrestages der Unterzeichnung eines Freundschafts- und Handelsvertrags zwischen der Schweiz und Japan.

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