Die Schweiz organisiert zusammen mit Schweden eine internationale Geberkonferenz für den Jemen. Ziel der für den 25. April in Genf angesetzten Konferenz ist laut Bundesrat Didier Burkhalter, das Leiden der Zivilbevölkerung zu lindern.
Die Konferenz komme auf Anfrage von UNO-Generalsekretär António Guterres zustande, sagte Burkhalter am Freitag in Bern an der Jahrestagung der Humanitären Hilfe des Bundes und des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH).
Er erinnerte gemäss Redetext an die kürzlichen Appelle der UNO, wonach gegen 20 Millionen Menschen in Nigeria, Südsudan, Jemen und Somalia von einer Hungerkatastrophe bedroht seien.
Gemäss der UNO-Kinderhilfsorganisation (UNICEF) seien rund 1,4 Millionen Kinder in dieser Krisenregion vom Hungertod bedroht. Die Schweiz habe mit zusätzlichen 15 Millionen Franken auf die Notlage reagiert und damit Hilfsaktionen von IKRK und anderen Organisationen unterstützt. Ein weiteres Mittel im Kampf gegen die Hungerkrise sei die Geberkonferenz für den Jemen, die in Genf abgehalten werde, sagte Burkhalter weiter.
Drei Wochen vor der Jemen-Konferenz findet in Brüssel bereits eine Konferenz zum Syrien-Krieg statt. Die Schweiz werde daran teilnehmen und ihre für dieses Jahr budgetierten Hilfsgelder im Umfang von 66 Millionen Franken präsentieren, sagte Burkhalter.
Schulbildung auch für Flüchtlinge
Es müsse alles getan werden, um den mehr als zwei Millionen syrischen Kindern, die in Nachbarländer fliehen mussten, die Heimkehr zu ermöglichen. Die Schweiz bemüht sich aber auch, Flüchtlingskinder zu schützen und für die Zukunft zu rüsten. Diesem Thema war die diesjährige Jahrestagung der Humanitären Hilfe gewidmet.
Kindern und Jugendlichen müssten auch in Krisensituationen Zugang zu Bildung haben, sagte Aussenminister Burkhalter. Deshalb erhöhe die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ihr Engagement für Grundbildung und Berufsbildung in der laufenden Legislatur um 50 Prozent.
Burkhalter nannte als Beispiele die Renovation von 139 Schulen in Libanon und Jordanien. 90’000 Kinder profitierten davon, einheimische und syrische Flüchtlinge.
Auch in Flüchtlingslagern im Irak und im nordkenianischen Kakuma unterhalte die Schweiz Schulprojekte. Des Weiteren bemühe sich Bern auch um die Schaffung von Arbeitsstellen, etwa via Mikrokrediten, sowie die Einbindung Jugendlicher in der Zivilgesellschaft.