Europa und Asien wollen von den jeweiligen Stärken des anderen profitieren. Beim 11. Asien-Europa-Treffen (ASEM) in Neu Delhi diskutierten am Montag über 30 Aussenminister beider Kontinente über eine engere Zusammenarbeit. Für die Schweiz nahm Bundesrat Didier Burkhalter teil.
«Asien ist sehr gut aufgestellt, um ein Zentrum der Weltwirtschaft zu werden», sagte der Vorsteher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag in der indischen Hauptstadt laut einem EDA-Sprecher. Burkhalter sei erfreut über die Zunahme des Handelsvolumens zwischen der Schweiz und Asien – dieses mache unterdessen ein Drittel des Schweizer Aussenhandel aus. Noch 2010 seien es bloss zehn Prozent gewesen.
Der Zugang zu Wasser, der Kampf gegen den Terrorismus und die Reduktion von mit Naturkatastrophen verbundenen Risiken waren weitere Punkte, die Burkhalter erörterte. «Es muss eine unserer Prioritäten sein, den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verbessern», sagte der Aussenminister. Einer Milliarde Menschen sei dieser verwehrt.
Beim Thema Terrorismus erinnerte Burkhalter an die Haltung der Schweiz, welche es strikt ablehne, im Falle von Entführungen Lösegelder zu zahlen. Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Anstrengungen bei der Befreiung von Geiseln zu verstärken.
Der Aussenminister nutzte seine Teilnahme am ASEM-Treffen dazu, um mehrere Amtskollegen zu treffen, darunter Sergej Lawrow (Russland), Guido Westerwelle (Deutschland), Carl Bildt (Schweden), Salman Kurshid (Indien) und Radoslaw Sikorski (Polen). Auch mit der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton führte er Gespräche.
Taifun überschattet Gespräche
Überschattet wurde die Konferenz von der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen. Die Minister hätten zur Unterstützung der Opfer des Taifuns «Haiyan» aufgerufen, erklärte ein Sprecher des indischen Aussenministeriums per Twitter. Auch Burkhalter drückte den Philippinen sein Mitgefühl aus.
Das zweitägige ASEM-Treffen (Asia Europa Meeting) findet seit 1996 statt. Inzwischen gehören der Runde 51 Mitglieder an, die für etwa 63 Prozent des Welthandels stehen. Auch mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung leben in den Mitgliedstaaten.