Die Regierung in Burma hat nach Jahrzehnten mit einer der grössten Rebellengruppen des südostasiatischen Landes einen Waffenstillstand geschlossen. Vertreter der Behörden und der Rebellengruppe Armee des Staates Shan Süd unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen.
Dies erklärte ein Sprecher der regierungsunabhängigen Organisation Myanmar Egress am Samstag. Eine Bestätigung von Seiten der Regierung oder der Rebellen lag nicht vor.
Die im Exil betriebene burmesische Nachrichten-Website Irrawaddy berichtete, das Abkommen umfasse Zugeständnisse der Regierung und sehe im nächsten Schritt Verhandlungen mit der Zentralregierung vor.
Der Gründer von Myanmar Egress, Hla Maung Shwe, sagte, das Abkommen sei in Taunggyi, der Hauptstadt des Bundesstaats Shan Süd, im Beisein des Eisenbahministers unterzeichnet worden.
Konfliktreiche Beziehung
Seit der Unabhängigkeit Burmas im Jahr 1948 ist die Beziehung der ethnischen Minderheiten zur Zentralregierung von Konflikten geprägt. Mehrere bewaffnete Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten für mehr Rechte.
Rund ein Drittel der 50 Millionen Einwohner des Landes gehören ethnischen Minderheiten an. Sie leben vor allem in den bergigen Grenzgebieten. Die Shan sind mit neun Prozent der Bevölkerung die grösste Ethnie nach den Burmesen. Die Armee des Staates Shan Süd zählt mehrere tausend Kämpfer.
Die Denkfabrik International Crisis Group (ICG) hatte in einem Bericht diese Woche den Dialog der Rebellengruppe mit den Behörden als „einen der wichtigsten Momente von sechs Jahrzehnten des Konflikts“ begrüsst.
Am Donnerstag reiste US-Aussenministerin Hillary Clinton zu einem historischen Besuch in die Hauptstadt Naypyidaw des jahrzehntelang isolierten Landes.