Die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat zu einem Ende der Gewalt zwischen Buddhisten und Muslimen im Westen Burmas aufgerufen. Sie forderte die Regierung auf, mehr Soldaten in den Bundesstaat Rakhine zu schicken, um die Konfliktparteien zu trennen.
Seit Juni waren mehr als hunderttausend Menschen vor den gewaltsamen Auseinandersetzungen im Westen des Landes geflohen. Mindestens 180 Menschen wurden bei den Auseinandersetzungen getötet.
„Jeder ist für die Achtung der Menschenrechte verantwortlich, ohne Unterschied zwischen Mehrheit und Minderheit, Volkszugehörigkeit und Religion“, hiess es in der gemeinsamen Erklärung von Suu Kyi und Abgeordneten ethnischer Minderheiten im Parlament. Suu Kyi ist die Vorsitzende des Ausschusses für Rechtsstaatlichkeit und Stabilität.
Die Erklärung erwähnt zwar die muslimische Minderheit der Rohingya nicht ausdrücklich, bringt aber die „Sorge“ über die Lage in Rakhine zum Ausdruck, wo die meisten Rohingya in Burma leben.
Etwa 800’000 Rohingya leben in Burma, sie sind staatenlos und in ihren Rechten erheblich eingeschränkt. Nach UNO-Einschätzung sind sie eine der meistverfolgten Minderheiten weltweit. Viele der Flüchtlinge fliehen über das Meer nach Bangladesch und Malaysia.
Rettungskräfte aus Bangladesch setzten am Donnerstag die Suche nach 50 Vermissten fort, die auf dem Weg nach Malaysia waren. Ihr mit 110 Menschen besetztes Boot war am Mittwoch gesunken. Nur 60 Schiffbrüchige konnten nach Angaben der Küstenwache bislang gerettet werden.