Anderthalb Wochen nach ihrer Wahl zur Parlamentsabgeordneten ist die burmesische Oppositionschefin Aung San Suu Kyi von Präsident Thein Sein empfangen worden. Das Treffen fand in Seins Residenz in der Hauptstadt Naypyidaw statt.
Wie ein Vertreter ihrer Partei der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) der Nachrichtenagentur AFP sagte, war nach dem Gespräch ein Essen mit der Familie Thein Seins geplant.
Es ist das zweite Mal, dass der Staatschef die Friedensnobelpreisträgerin empfängt. Das laut einem Regierungsvertreter „nicht öffentliche“ Treffen war erst am späten Dienstagabend bekanntgegeben worden.
Haushoher Sieg
Suu Kyi und ihre NLD hatten bei der Nachwahl zum Parlament am 1. April einen haushohen Sieg davongetragen, nachdem das burmesische Militär die Opposition jahrzehntelang unterdrückt hatte. Suu Kyi errang bei der Nachwahl einen Parlamentssitz.
Spekuliert wird nun darüber, ob sie vielleicht in die Regierung berufen wird. Suu Kyi selbst weist das zurück, weil damit ihr Rücktritt als Abgeordnete verbunden wäre. Mehrere Beobachter vermuten deshalb, dass der Präsident ihr einen Beraterposten in seiner Regierung anbieten wird.
Die formal zivile Regierung unter Thein Sein verfolgt seit geraumer Zeit eine Politik der Öffnung. Im Gegenzug lockert der Westen derzeit schrittweise seine Sanktionen gegen Burma.