Die burmesische Regierung hat nach eigenen Angaben am Mittwoch dutzende weitere politische Gefangene freigelassen. Insgesamt 44 Häftlinge wurden landesweit aus Gefängnissen entlassen. Dies sagte ein Berater von Präsident Thein Sein der Nachrichtenagentur AFP.
Der Staatschef hatte zuvor zugesagt, bis zum Jahresende alle Dissidenten freizulassen. Bereits im Oktober hatte die Regierung 56 politische Gefangene freigelassen, die meist in Verbindung mit Rebellen der ethnischen Minderheiten der Shan und der Kachin im Norden und Osten des Landes stehen, mit denen die Regierung ein Friedensabkommen anstrebt. Mitte November folgten weitere 69 Häftlinge.
Nach Jahrzehnten der Militärherrschaft hatte der frühere General Thein Sein im Mai 2010 an der Spitze einer formal zivilen Regierung die Macht in Burma übernommen. Durch die Einleitung weitreichender politischer, sozialer und wirtschaftlicher Reformen erreichte er die Aufhebung der meisten gegen sein Land verhängten Sanktionen.
Die Opposition beklagt aber, dass Dissidenten weiter verfolgt würden. Zudem wird der Regierung des südostasiatischen Landes vorgeworfen, die verbleibenden politischen Häftlinge als Verhandlungsmasse mit dem Ausland zu benutzen.