Burundis Präsident Pierre Nkurunziza will mindestens 1200 politische Gefangene freilassen. Er sei zudem zum Dialog mit der Opposition bereit, sagte Nkurunziza am Dienstag nach einem Gespräch mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon in der Hauptstadt Bujumbura.
Das Präsidialamt teilte später mit, die Zahl der Freilassungen könne bis auf 2000 politische Gefangene ansteigen.
Er sei mit dem Ausgang der Gespräche zufrieden, sagte Ban während einer gemeinsamen Medienkonferenz. Der Generalsekretär befindet sich auf einem zweitägigen Besuch in Burundi, um eine weitere Eskalation der politischen Krise zu verhindern. Ban wollte während des Besuchs auch mit Vertretern der Opposition zusammentreffen.
Seit Nkurunziza im April vergangenen Jahres angekündigt hatte, sich entgegen den Verfassungsbestimmungen für eine dritte Amtszeit zu bewerben, steckt das ostafrikanische Land in einer tiefen Krise. Seither wurden mehr als 400 Menschen getötet, die Mehrheit davon von Sicherheitskräften. Rund eine Viertelmillion Menschen sind in Nachbarländer geflohen. Ein Bürgerkrieg in Burundi mit rund 300’000 Toten ging erst 2005 zu Ende.
Granaten-Angriffe während Bans Besuch
Während des Besuchs des UNO-Generalsekretärs wurde die Hauptstadt Bujumbura erneut von Granaten-Angriffen erschüttert. In der Nacht auf Dienstag explodierten zehn Granaten in mehreren Stadtvierteln.
Rund ein Dutzend Menschen seien dabei verletzt worden, darunter auch zwei Soldaten, teilte ein ranghoher Polizeivertreter am Dienstag mit. Die meisten Granaten seien auf unbelebten Plätzen explodiert. Bei den Angreifern handle es sich also um «Kriminelle», die den UNO-Generalsekretär davon überzeugen wollten, dass es in Burundi «keine Sicherheit» gebe, obwohl dort «alles unter Kontrolle» sei.