Mit dem Meeting in Doha startet die Diamond League heute Freitag in ihre vierte Saison. Auf Duelle der Sprintstars dürften die Fans vor den WM allerdings vergeblich hoffen.
Aus Sicht von Patrick Magyar, dem Meeting-Direktor von Weltklasse Zürich und Macher der 2010 gegründeten Serie, hat sich das Nachfolgeprodukt der Golden League als Marke etabliert. «Die Diamond League muss sich nicht mehr beweisen.» Sie stehe als Garant für Top-Athletenfelder und grossartigen Sport. Der eingeschlagene Weg müsse weiter gegangen werden, so Magyar.
Eine marginale Rolle in der Diamond League werden einmal mehr die Schweizer Athleten spielen. Ihre Auftritte dürften sich in erster Linie auf die Heim-Meetings in Lausanne (4. Juli) und Zürich (29. August) beschränken.
Den Auftakt zur weltumspannenden Meeting-Serie macht traditionsgemäss die Veranstaltung von heute Freitag in Doha. Aufgrund des frühen Termins und konkurrierender Meetings in der Karibik fehlen im Emirat am Persischen Golf auch in diesem Jahr einige der ganz grossen Stars, vor allem im Sprint der Männer. Usain Bolt, der 100- und 200-m-Olympiasieger aus Jamaika, war am Mittwoch an einem Meeting auf den Kaiman-Inseln mit für ihn bescheidenen 10,09 Sekunden über 100 m in die Saison gestartet und verzichtete einmal mehr auf die Reise um den halben Erdball.
Wie Bolt werden auch seine wohl grössten Konkurrenten Yohan Blake und Tyson Gay in Doha fehlen. 100-m-Weltmeister Blake war zwar für den Diamond-League-Auftakt gemeldet, musste wegen einer Oberschenkelverletzung allerdings Forfait geben. Gay, der mit 9,86 Sekunden (gelaufen in Bolts Heimat Kingston) die Jahresweltbestzeit hält, hat seinen ersten Start in der Diamanten-Liga für den 25. Mai in New York angekündigt.
Trotz der Absenz der schnellsten Männer der Welt ist das Meeting in Doha gut besetzt, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Über 800 m der Männer ist David Rudisha, der Weltmeister und Olympiasieger aus Kenia, am Start. Der 24-Jährige ist einer der ganz grossen Stars der Szene, seit er im letzten August an den Olympischen Spielen in London mit einem fulminanten Sololauf den Weltrekord über die zwei Bahnrunden auf 1:40,91 Minuten gedrückt hat.
Die weiblichen Stars in der Hauptstadt Katars sind Allyson Felix, die Leichtathletin des Jahres 2012, und 100-m-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce. Die dreifache Olympiasiegerin Felix aus den USA, die in Doha in bisher zehn Rennen noch ungeschlagen ist, wird sich über 400 m mit der Weltmeisterin Amantle Montsho aus Botswana messen. Die Jamaikanerin Fraser-Pryce ist über 200 m am Start. Insgesamt werden heute Abend in Doha acht Olympiasieger von 2012 laufen oder werfen.
Im Vergleich zum letzten Jahr gibt es innerhalb der Diamond League kaum Änderungen. Noch immer besteht die Serie aus 14 Meetings, die in den gleichen Städten in Europa, den USA, Asien und im Nahen Osten wie 2012 ausgetragen werden. Die je 16 Disziplinen bei den Männern und den Frauen stehen alternierend je sieben Mal im Programm. Die Sieger des Diamond Race werden an den Finals in Zürich und Brüssel gekürt.