Die BVB haben am Donnerstag über anstehende Umbauten und Projekte fürs Gundeli und Bruderholz informiert. Anwohner fürchten dort schon seit Längerem um ihre Tramhaltestellen. Ob einzelne davon wegfallen, konnten die BVB allerdings noch nicht sagen.
Gleiswartung, Leitungsaustausch, behindertengerechte Haltestellen: Auf den Tramlinien steht für die BVB in den nächsten Jahren ein Marathon an Projekten und Umbauten an. In einer Informationsveranstaltung in der Quartieroase Bruderholz gaben die BVB am Donnerstag Einblick in die bevorstehenden Bauvorhaben im Gundeli und auf dem Bruderholz.
Emotional diskutiert wurde in den letzten Wochen und Monaten vor allem der bevorstehenden Umbau der BVB-Haltestellen im Sinne des Behindertengesetzes. Bei der wohl drängendsten Frage mussten die BVB die Antwort leider schuldig bleiben.
Das 2004 in Kraft getretene Gesetz sieht vor, bis Ende 2023 alle Haltestellen behindertengerecht einzurichten. Das, erklärte die Verkehrsplanerin Kerstin Patterson, betreffe nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern zum Beispiel auch Blinde und Personen, die mit Kinderwagen oder Krücken unterwegs sind. Bei der Planung involviert sind nicht nur die BVB, sondern auch die Stadt.
Noch keine Details zur Haltestellenfrage
Um an die Niederflur-Trams angepasst zu sein, müssen Gleise und Haltestellenkanten umgebaut werden. Die Umbausituation auf den Strecken 15 und 16 zum Bruderholz sind zum Teil schwierig und sorgt bei Anwohnern für Emotionen: Werden da Tramhaltestellen verschoben? Oder gar gestrichen? Entsprechende Gerüchte kursierten bereits um die Haltestelle Airolostrasse. Viele der an der Informationsveranstaltung vom Donnerstag anwesenden Anwohnern hätten von den BVB gerne Antworten gehört. Sie müssen sich allerdings noch etwas gedulden.
Die Vertreter der BVB bemühten sich redlich, Verständnis dafür zu wecken, dass es dazu noch keine endgültige Antworten gibt. Man sei erst in der Vorprojektphase. Zudem sehe das Behindertengesetz in gewissen Fällen Ausnahmeregelungen vor, sagte Paolo Maltese, Leiter der BVB Planungsabteilung.
Im Zentrum des Interesses: der bevorstehende Umbau der Tramhaltestellen nach dem Behindertengesetz. Paolo Maltese erklärt die Projektplanung. (Bild: Daniela Gschweng)
Wenig Einschränkungen 2015
Bekannt sind jedoch andere Umbauten, die in den nächsten Jahren anstehen. 2015 müssen die Bewohner von Gundeli und Bruderholz mit nur wenigen Einschränkungen rechnen. Ausgetauscht werden dieses Jahr Fahrleitungen an verschiedenen Stellen sowie Gleise in der Bruderholzallee, am Dorenbachviadukt und in der Münchensteinerstrasse. Los geht es bereits am Montag mit einem Gleisaustausch zwischen den Haltestellen Studio Basel und Airolostrasse. Fast alle Arbeiten werden im laufenden Betrieb oder in Nachtarbeit durchgeführt, erklärte Lucien Moser, Gesamtprojektleiter BVB Infrastruktur.
In 2015 wird zwar allerhand erneuert. Grössere Einschränkungen für die Bevölkerung gibt es jedoch nicht. (Bild: BVB)
Gleisersatz in der Wolfsschlucht 2016
Spannend wird es hingegen in den folgenden Jahren. 2016 ist der Gleisersatz auf dem Streckenabschnitt Wolfsschlucht geplant. Dieser wird nicht ohne Einschränkungen vonstattengehen. Das Gelände ist schwierig, die Wolfsschlucht eng und bewaldet. Für den Umbau prüfe man den Einsatz externer Spezialisten, sagten die Vertreter der BVB. Wie genau die Situation für die Bewohner des Bruderholzes überbrückt werden könne, prüfe man ebenfalls noch.
Neue FLEXITY-Trams in 2017
Sperrungen und Teilsperrungen geben wird es auch im Jahr 2017, wenn am Dorenbach-Viadukt und am Margarethenstich umgebaut wird. Dazu kommt: 2017 werden die Tramwagen der Linien 15 und 16 in Rente geschickt. Die «Cornichons» werden dann durch neuere FLEXITY-Trams ersetzt. Auch das bedingt einen Umbau von Gleis und Haltestellen.