Journalisten reagieren manchmal empfindlich. Niemand weiss das besser als die Verantwortlichen bei der Presseakkreditierung der Art Basel. Dass es den Katalog bald nicht mehr gibt dürfte diese darum kaum freuen.
Die arme Dame hinter dem Tresen für die Akkreditierung der Presse an der Art Basel konnte einem schon fast leid tun. Nicht nur, dass sie sich dafür entschuldigen musste, dass sie unsere Autorin Hazel Brugger nicht so mir nichts, dir nichts akkreditieren konnte, weil Hazel nicht aus dem Stehgreif einen bereits publizierten Artikel im Bereich Kunst vorweisen konnte («Die Regeln wurden geändert, es tut mir so leid.»). Nein, wir waren wohl noch der unproblematischste Fall, den sie am frühen Dienstagnachmittag zu behandeln hatte. Wir blieben wenigstens freundlich.
Der Herr vor mir zeigte bei seinem Anliegen bedeutend weniger Verständnis: «Wie bitte? Ich soll für den Katalog bezahlen? Dann dürfen Sie ihn behalten!» Durch sein Gebrüll war ich wenigstens vorgewarnt – nach dem Katalog hab ich dann gar nicht mehr gefragt, nachdem Hazel endlich im Besitz ihres Presseausweises war.
So (und weil ich dummerweise an der Katalog-Vernissage keine Zeit hatte) wird mir nun also dieser Katalog in meiner doch schon stattlichen Sammlung fehlen. Denn 65 Franken dafür auszugeben, das lohnt sich nun wirklich nicht. Gibt es ja auch alles online inzwischen, was drinsteht.
Das denkt man sich scheinbar auch bei der Art Basel. Denn dieser Katalog, so hört man aus mehreren Mündern, wird der letzte gewesen sein. Deshalb hat man sich wohl mit der Gestaltung auch nicht mehr wirklich Mühe gegeben und nur die Hülle dem neuen Erscheinungsbild angepasst.
Tant pis, denke ich mir nach der Erfahrung vom Dienstag. Die Dame hinter dem Tresen nimmt das vielleicht weniger gelassen: Nächstes Jahr wird sie wohl die Gründe dafür mehreren Presseverantwortlichen erklären müssen.