Café de Flore -Wer das Glück nicht loslässt wird es ersticken

Jetzt einmal ehrlich: Glauben Sie, dass Sie das grösste Glück im Leben bereits  erlebt haben? (Sie merken das daran, dass sie öfters Versuche unternehmen, wieder so glücklich zu sein, wie damals als …. ja, was war denn nun Ihr grösstes Glücksgefühl?) Wie geht das nun in der Liebe? Cafè de Flore Jetzt einmal ehrlich: Glauben […]

Jetzt einmal ehrlich: Glauben Sie, dass Sie das grösste Glück im Leben bereits  erlebt haben? (Sie merken das daran, dass sie öfters Versuche unternehmen, wieder so glücklich zu sein, wie damals als …. ja, was war denn nun Ihr grösstes Glücksgefühl?) Wie geht das nun in der Liebe?

Cafè de Flore

Cafè de Flore

Jetzt einmal ehrlich: Glauben Sie, dass Sie das grösste Glück im Leben bereits  erlebt haben? (Sie merken das daran, dass sie öfters Versuche unternehmen, wieder so glücklich zu sein, wie damals als …. ja, was war denn nun Ihr grösstes Glücksgefühl?) Wie geht das nun in der Liebe?

Es mag eine noch schönere Fasnacht geben. Oder einen viel schöneren Urlaub. Aber einen schöneren Kuss als den ersten –  gibt es den? Auch wenn der Siebenunddreissigste der glücklichste war, sind nicht alle ab dem achtunddreissigsten nur noch eine Erinnerung an den Siebenunddreissigsten? Ist das Leben wirklich wie eine Lawine –  einmal rauf und einmal runter? „Cafe de Flore“ kreist um diese Frage: Kann, wer sich glücklich fühlt,  es überhaupt bleiben, wenn er es weiter fühlen will? Wären wir seltener unglücklich, wenn wir es nicht merken würden, dass wir es sein müssten? 

 

Sie merken, dass es einem leicht schwindelig werden kann, wenn man im „Café del Flore“ über Glück nachdenken will. Aber wenn sie intellektuellen Schwindel mögen: „Café del Flore“ bietet ihn.

Antoine legt auf. Platten. Er jettet ums Erdenrund. Er hat seine grosse Liebe gefunden und verlässt sie für eine noch grössere.

Carole kann Antoine nicht loslassen, ohne sich selber zu verlassen.

Der geistig behinderte Laurent verliebt sich in seine Klassenkollegin so fest, dass er sich geradezu in sie verkrallt. Er kann sie nicht mehr loslassen, ohne sie blutig zu kratzen.

Jacqueline ist seine Mutter. Sie tut alles für ihn, will nur das Beste für, und nimmt es ihm auch.

 

Die Menschen in „Cafè de Flore“ sind intellektuelle Konstruktionen. Sie können ihr Glück nicht fassen, noch weniger es loslassen. Eher ersticken sie es. „Cafe de Flore“ ist ein komplex gebauter Bilderbogen: Exakt an seinem Thema orientiert, folgt der Film den Menschen in ihrer Selbstauflösung, mitten hinein in die Glücksspalterei. Höchst musikalisch werden die Motive verstrickt, ineinander geschoben, variiert, erweitert, erhöht verdichtet, von Pausen zerrissen und weiter auf den Höhepunkt zugeschnitten.

„Cafè de Flore“ fordert vom Publikum einen wachen Geist, und ein emotionales Hirn. Wer den Wendungen und Verbindungen folgen mag, findet sich in einer facettenreichen Geschichte wieder, die Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll ineinander verschränkt.

Dass der DJ, um den die beiden Frauen sich drehen, ein etwas kühleres, männliches Modell ist, macht die Sache nur erträglicher. Wenigstens im Kopf. Im Erleben wirkt der  Film eher ernüchternd: Die Liebe siegt. Aber macht sie deshalb schon glücklich? Das nächste grosse Glück wartet nun darauf, dass ein noch grösseres noch

Nächster Artikel