Calgary mit Raphael Diaz besiegt Anaheim in den NHL-Playoff-Viertelfinals in extremis und verkürzt in der Best-of-7-Serie auf 1:2. Nino Niederreiters Minnesota dagegen steht gegen Chicago vor dem Out.
Calgary fügte den Ducks mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung die erste Niederlage in den laufenden Playoffs zu. Die Flames holten ein 1:2 (15.) und 2:3 (29.) auf, wobei das 3:3 durch Johnny Gaudreau 19,5 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit ohne Torhüter und bei fünf gegen drei Feldspielern fiel – der 21-Jährige erwischte Anaheims Keeper Fredrik Andersen mit einem nicht unhaltbar scheinenden Schuss in der nahe Ecke. Nach 4:24 Minuten der Overtime brachte Mikael Backlund die Mehrheit der Fans in Calgary mit einem Schuss von der blauen Linie endgültig in Ekstase – zu diesem Zeitpunkt war eine Strafe gegen Anaheim angezeigt. Zuvor in der Verlängerung hatte Flames-Keeper Karri Rämö zwei gute Chancen der Ducks zu Nichte gemacht. Damit gewann Calgary auch das vierte Heimspiel in den laufenden Playoffs.
Während Torhüter Jonas Hiller bei den Flames zum zweiten Mal in Folge nicht berücksichtigt wurde, kam der von einer Verletzung im unteren Körperbereich genesene Raphael Diaz zu seinem ersten Einsatz in den diesjährigen Playoffs. Der Verteidiger spielte während knapp elf Minuten und stand beim 1:0 von Brandon Bollig (3.) auf dem Eis.
Minnesota unterlag Chicago 0:1. Den einzigen Treffer der Partie erzielte der in der letzten Lockout-Saison bei Biel spielende Patrick Kane in der 15. Minute in Überzahl. Kane war bereits in den ersten beiden Partien dieser Serie dreimal erfolgreich gewesen und hat damit gleich viele Treffer geschossen wie sämtliche Spieler von Minnesota zusammen. Den Wild gelang es trotz hochkarätiger Chancen und 30 Schüssen nicht, Corey Crawford zu bezwingen. In der 28. Minute scheiterte Niederreiter aus nächster Nähe am Keeper der Blackhawks. Der Bündner Stürmer verzeichnete in fünfzehneinhalb Minuten drei Torschüsse.
Nach der fünften Playoff-Niederlage in Serie gegen Chicago droht Minnesota in der Nacht auf Freitag das Saisonende. Bereits in den vergangenen beiden Saisons waren die Wild in der entscheidenden Meisterschaftsphase an den Blackhawks gescheitert, wobei sie nach einem 0:2 beide Male das dritte Spiel gewonnen hatten. Diesmal droht ihnen ein Sweep. «Es ist definitiv frustrierend», sagte Niederreiter. «Wir spielten wirklich gut, hatten viele Chancen, diese Partie zu gewinnen. Nun müssen wir einen Weg finden, uns neu zu formieren.»