Der starke Franken hat das Jahresergebnis des Wäsche- und Kleiderherstellers Calida in die Tiefe gezogen. Zwar sind die Rückgänge bei Gewinn und Umsatz im Gesamtjahr nicht ganz so markant wie im ersten Halbjahr. Dennoch resultiert beim Gewinn ein Minus von 28 Prozent.
Unter dem Strich blieben damit noch 17 Millionen Franken übrig. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) waren es 21,5 Millionen – rund 21 Prozent weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang sei vollumfänglich auf die negative Kursentwicklung zurückzuführen, schreibt Calida in einer Mitteilung vom Montag.
Der Umsatz sank um rund 13 Prozent auf 359 Millionen Franken. Auch hier sei der Grund die starke Aufwertung des Frankens, schreibt das Unternehmen. Calida erziele drei Viertel des Umsatzes im Euroraum. Aber auch ohne Währungseffekte wäre der Umsatz leicht gesunken – allerdings nur um rund 3 Prozent.
Die verschiedenen Marken des Unternehmens waren von den Währungsturbulenzen unterschiedlich betroffen: Die in der Schweiz starke Marke Calida bekam die Aufwertung des Frankens besonders zu spüren. Die Luxuslingerie-Marke Aubade hingegen war praktisch nicht betroffen. Bei dieser Marke fallen Umsatz, Kosten, Produktion und Beschaffung zu über 90 Prozent im Euroraum an.
Wie bereits angekündigt, kommt es bei Calida Anfang April zu einem Chefwechsel: Felix Sulzberger, der das Unternehmen seit 14 Jahren führt, tritt aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Verwaltungsrat zurück. An seine Stelle tritt, wie im Dezember mitgeteilt, Reiner Pichler, der zuletzt Konzernchef des deutschen Modekonzerns s. Oliver war.
Die Investorengruppe Micalux, die rund 16 Prozent des Calida-Aktienkapitals hält, hat nun einen Antrag gestellt, den abtretenden Chef Sulzberger für ein weiteres Jahr in den Verwaltungsrat zu wählen. Der Calida-Verwaltungsrat werde den Antrag prüfen und zu gegebener Zeit Stellung nehmen, heisst es in der Mitteilung.