Der Campus der ETH Lausanne und des Wallis‘ in Sitten ist mit der Grundsteinlegung aufgegleist worden. Die Walliser Regierung wartet nun noch auf grünes Licht des Grossen Rates, der sich in der Septembersession zu einem Gesamtkredit von 356 Mio. Franken äussern wird.
Das 2011 in Partnerschaft mit der ETH Lausanne gestartete Projekt «Campus Valais Wallis» könne heute auf namhafte Partnerschaften zählen und sei auf gutem Weg, zog der Walliser Regierungsrat Jean-Michel Cina am Donnerstag in Sitten Zwischenbilanz.
Dazu gehörten neben der ETH Lausanne die beiden Fachhochschulen Wallis, die Stiftung «The Ark» und die Stadt Sitten. Das Prestigeprojekt der Walliser Regierung wird gemäss den Ausführungen dereinst aus mindestens elf Lehrstühlen bestehen, wovon sieben vom Kanton Wallis eingerichtet und finanziert werden.
Sieben der Lehrstühle entstehen in den Bereichen Energie, einer in Biotechnologie und drei im Bereich Gesundheit (Bioengineering).
Bezug ab 2014
Die ersten Räumlichkeiten sollen im Herbst 2014 bezogen werden, weitere ab 2016. Am Schluss sollen 150 Forscher der ETH Lausanne im Wallis arbeiten. Ausserdem sollen sich Unternehmen – darunter auch Start-ups – ansiedeln, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind.
Vom Rahmenkredit in der Höhe von 356 Millionen Franken gehen 250 Mio. Franken direkt zu Lasten des Kantons Wallis, den Rest übernehmen die Stadt Sitten, der Bund und Private. Die Gesamtkosten des Projektes werden auf fast 400 Millionen Franken geschätzt.
Für jede Bauetappe wird dem Walliser Grossen Rat ein spezifischer Sachkredit vorgelegt. In der Septembersession geht es einerseits um die Zustimmung zum Rahmenkredit und anderseits um die Freigabe der beiden ersten Etappenkredite von insgesamt rund 46 Mio. Franken.
Keine Studenten
Die vorberatende Kommission des Kantonsparlaments hat die Kreditvorlagen genehmigt. «Es handelt sich um ein ambitiöses, visionäres und einigendes Projekt», sagte der Kommissionspräsident und Grossrat Joachim Rausis vor den Medien.
Marc-André Berclaz, Direktor der ETH Lausanne/Wallis, erklärte, der Campus diene prioritär der Forschung und nicht der Lehre. Somit seien dort Professoren und Forscher anzutreffen, aber keine Studenten.