Fabian Cancellara nimmt am Sonntag seine letzte Flandern-Rundfahrt zuversichtlich in Angriff. Der Berner strebt den vierten Triumph an, womit er zum alleinigen Rekordsieger avancieren würde.
Ende Jahr tritt Cancellara zurück, motiviert für weitere Grosstaten ist er aber auch in den letzten Monaten seiner grossen Karriere. Bei der Flandern-Rundfahrt, die in diesem Jahr zum 100. Mal stattfindet, gehört er 35-Jährige einmal mehr zu den Topfavoriten. Und er ist sich seiner Rolle auf den 255 km mit den 18 berüchtigten Anstiegen (Hellinge) durchaus bewusst und geht damit selbstbewusst um.
«Ich weiss, was ich zu tun habe, und ich weiss, was mich erwartet», so Cancellara. «Ich möchte nicht in der Haut der anderen Teams und Fahrer stecken. Die wissen genau, wie gut ich bin. Ich weiss, dass ich gut bin. Am Ende muss ich alles richtig machen, dann kommt es gut», sagte er.
Cancellara in Topform
Das tönte schon fast wie eine Drohung. Aber Cancellara ist in Form. Vier Rennen hat er in dieser Saison bereits gewonnen, so viele wie letztmals 2008 zu diesem Zeitpunkt der Saison. Und mit etwas mehr Rennglück hätte er auch bei den beiden Hauptproben, dem E3 Harelbeke und Gent – Wevelgem (jeweils 4.), einen Podestplatz realisiert.
Es sei nicht ganz optimal gelaufen in diesen Rennen, so Cancellara. «Allerdings bin ich auch nicht primär gestartet, um auf ein gutes Resultat zu fahren, sondern um mich auf dieses Wochenende vorzubereiten.»
Das Echo auf seine Leistungen war dennoch laut. Primär die Aufholjagd in Harelbeke, als er nach einem zeitraubenden Defekt einen grossen Rückstand wieder wettmachte, bestätigten ihm selbst und den Gegnern, dass er für eines der fünf wichtigsten Eintagesrennen des Jahres bereit ist.
Konzentration aufs eigene Rennen
Mit seinen Gegnern, angeführt von Peter Sagan, Vorjahressieger Alexander Kristoff und dem Belgier Greg van Avermaet mochte sich Cancellara nicht gross auseinander setzen. Er konzentriere sich auf sich selbst und die Taktik des eigenen Teams.
«Das Rennen liegt nicht immer in deinen Händen. Ich persönlich aber habe im Vorfeld alles getan, was in meinen Händen liegt», sagte Cancellara. Das sind gute Voraussetzungen für die Rekordjagd bei der Jubiläumsausgabe und ein Eintrag in die Geschichtsbücher des Radsports.