Cancellara mit Schlüsselbeinbruch out – Sieg für Boonen

Grosses Pech für Fabian Cancellara an der Flandern-Rundfahrt: Der Berner stürzt 61 km vor dem Ziel und muss das Rennen mit einem dreifachen Schlüsselbeinbruch aufgeben. Der Sieg geht an Tom Boonen.

Vergebene Liebesmüh: Fabian Cancellara (Zweiter von links) am Koppenberg. Später musste er nach einem Sturz verletzt aufgeben. (Bild: Reuters/SEBASTIEN PIRLET)

Grosses Pech für Fabian Cancellara an der Flandern-Rundfahrt: Der Berner stürzt 61 km vor dem Ziel und muss das Rennen mit einem dreifachen Schlüsselbeinbruch aufgeben. Der Sieg geht an Tom Boonen.

Cancellara blieb nach dem Sturz in der Verpflegungszone lange Zeit am Boden liegen. Der Mitfavorit auf den Sieg wurde sofort medizinisch betreut; seine hilflosen Teamkollegen standen konsterniert neben dem verletzten Berner. Erste Meldungen, dass sich Cancellara nebst dem dreifachen Bruch des rechten Schlüsselbeins auch eine Hüftverletzung zugezogen hat, erwiesen sich als falsch. Nach ersten Untersuchungen in einem lokalen Spital reiste Cancellara noch am Sonntag nach Basel, wo er operiert wird.

Es ist für Cancellara, der die Flandern-Rundfahrt 2010 gewonnen hatte, die erste schwere Verletzung seiner Karriere. Der Zeitfahren-Olympiasieger droht für längere Zeit auszufallen. Für die kommenden Klassiker wie Paris-Roubaix vom kommenden Wochenende muss Cancellara mit Sicherheit forfait erklären.

Cancellara hatte bereits in der Vorbereitung auf die Flandern-Rundfahrt Pech bekundet. Im E3-Preis von Harelbeke war er zweimal gestürzt und erlitt drei Defekte. Im Gegensatz zum Rennen vor gut einer Woche blieb der Sturz in der Flandern-Rundfahrt nicht folgenlos. Neben Cancellara stürzten verschiedene weitere Fahrer. Sebastian Langeveld etwa kollidierte nach einem Zusammenprall mit einem Zuschauer.

Nach dem Ausscheiden von Cancellara war der Weg frei für Tom Boonen. Und der belgische Topfavorit liess sich nicht zweimal bitten. Er sicherte sich zum dritten Mal nach 2005 und 2006 den Sieg im Frühjahrsklassiker. Im Sprint einer Dreiergruppe setzte sich Boonen souverän gegen die beiden Italiener Filippo Pozzato und Alessandro Ballan durch. Das Trio hatte sich rund 18 km vor dem Ziel von der Konkurrenz abgesetzt. Boonen, der vor einer Woche bereits Gent – Wevelgem gewonnen hatte, gilt auch als Topfavorit für Paris-Roubaix. Grégory Rast überquerte die Ziellinie mit dem Feld und wurde als bester Schweizer Elfter.

96. Flandern-Rundfahrt. Männer (Brügge – Oudenaarde, 256 km): 1. Tom Boonen (Be) 6:04:20. 2. Filippo Pozzato (It), gleiche Zeit. 3. Alessandro Ballan (It) 0:01. 4. Greg van Avermaet (Be) 0:38. 5. Peter Sagan (Slk). 6. Niki Terpstra (Ho). 7. Luca Paolini (It). 8. Thomas Voeckler (Fr). 9. Matti Breschel (Dä). 10. Sylvain Chavanel (Fr).

11. Gregory Rast (Sz). 12. Oscar Freire (Sp). 13. Fabio Sabatini (It). 14. Björn Leukemans (Be). 15. Alexander Kristoff (No). 16. Matthieu Ladagnous (Fr). 17. Xavier Florencio (Sp). 18. Karsten Kroon (Ho). 19. Edvald Boasson Hagen (No). 20. Juan Antonio Flecha (Sp). – Ferner: 28. Michael Schär (Sz), alle gleiche Zeit. – 199 gestartet, 106 klassiert.

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