Fabian Cancellara erringt an der Spanien-Rundfahrt einen mit viel Prestige verbundenen Sieg. Der Berner gewinnt die 11. Etappe, das Zeitfahren in Tarazona.
Exakt 51 Minuten benötigte Fabian Cancellara auf der 38,8 km langen Strecke in der Provinz Saragossa. Das entsprach einem Stundenmittel von 45,647 km/h, und diese Leistung reichte, um den in dieser Saison im Zeitfahren so starken Deutschen Tony Martin um 37 Sekunden zu schlagen.
Die besten Fahrer der Gesamtwertung kamen nicht an Cancellara und Martin heran. Der Italiener Vincenzo Nibali übernahm aber dank Platz 4 im Zeitfahren wieder das Leadertrikot, das in der 11. Etappe zum siebenten Mal seinen Besitzer wechselte. Nibali entthronte den Amerikaner Chris Horner, der fast drei Minuten einbüsste. Nibali liegt jetzt in der Gesamtwertung 33 Sekunden vor dem Iren Nicolas Roche.
Martin hatte sich in diesem Jahr in den Zeitfahren einen Sieg an den anderen gereiht. Ob an der Tour de France, der Tour de Romandie, in der Baskenland-Rundfahrt, am Tirreno oder im Dauphiné – stets reihte sich Martin auf Platz 1 ein. Der Deutsche war ja im Zeitfahren auch Weltmeister in den letzten beiden Jahren. Doch nun in Spanien musste er sich Cancellara wieder klar geschlagen geben.
Nach 11,5 km lag Cancellara 14 Sekunden vor Martin, nach 26 km betrug die Differenz 34 Sekunden, und im Ziel kamen noch einmal drei Sekunden hinzu. Cancellara reüssierte auf einem Parcours, der mit einer Bergwertung der 3. Kategorie durchsetzt war. Cancellara darf demnach der WM von Ende September in Florenz mit einigem Optimismus entgegen blicken. Denn an der WM wird die Strecke über flaches Terrain führen.
Spanien-Rundfart. 11. Etappe, Einzelzeitfahren in Tarazona (38,8 km): 1. Fabian Cancellara (Sz). 2. Tony Martin (De) 0:37 zurück. 3. Domenico Pozzovivo (It) 1:24. 4. Vincenzo Nibali (It) 1:25. 5. Dario Cataldo (It) 1:41. 6. Nicolas Roche (Irl) 1:48. 7. Alejandro Valverde (Sp) 1:52. – Ferner: 20. Chris Horner (USA) 2:54. – Gesamtklassement: 1. Nibali. 2. Roche 0:33. 3. Valverde 0:46. 4., der bisherige Leader, Horner, gleiche Zeit.