Fabian Cancellara bestätigt bei der 78. Austragung von Gent – Wevelgem seine aktuell gute Form. Aufs Podium reicht es trotzdem nicht. Der Berner belegt beim Sieg von Peter Sagan Platz 4.
Gent – Wevelgem gilt als das klassische Rennen in Belgien, in dem auch die Sprinter ihre Chance nutzen können. Denn die topographischen Schwierigkeiten liegen etwas gar weit vor dem Zielstrich. Diesmal jedoch war das grosse Feld geschlagen, als es in die Entscheidung ging. Für Cancellara waren es letztlich aber noch immer zu viele Gegner, um sich im Spurt auszuzeichnen.
Hinter dem Slowaken Peter Sagan, aber auch noch geschlagen vom Belgier Sep Vanmarcke und dem Russen Wjatscheslaw Kusnezow, belegte der 35-jährige Berner Platz 4. Immerhin: So gut war Cancellara bei Gent – Wevelgem erst ein einziges Mal klassiert. Dieses Ereignis liegt bereits elf Jahre zurück. 2005 hatte er ebenfalls Rang 4 erreicht.
Die ganz wichtige Prüfung steht Cancellara allerdings erst noch bevor. In einer Woche will der Schweizer die Flandern-Rundfahrt, das zweite der fünf grossen Eintagesrennen des Jahres, ein viertes Mal gewinnen und zum Rekordsieger avancieren. Dort stehen seine Chancen auch ungleich besser.
Die Vorentscheidung am Sonntag erfolgte am Kemmelberg, dem letzten der kurzen Aufstiege, 34 km vor dem Ziel. Sagan und Cancellara attackierten, einzig Vanmarcke vermochte zu folgen. Danach holte das Trio den zuvor ausgerissenen Kusnezow ein. Zu viert fuhren sie dem Ziel entgegen, derweil hinten die Teams der Sprinter erfolglos die Lücke zu stopfen versuchten. Dem Franzosen Arnaud Démare, dem Sieger von Mailand – Sanremo, blieb letztlich nur Platz 5.
Den Spurt der vierköpfigen Spitzengruppe lancierte Kusnezow, derweil Cancellara auf der Innenbahn der Platz ausging. Sagan realisierte einen ziemlich ungefährdeten Sieg, seinen zweiten bei Gent – Wevelgem. Vor drei Jahren hatte der 26-jährige Slowake gleichenorts seinen ersten Sieg in einem klassischen Eintagesrennen gefeiert. Er machte es diesmal besser als noch am Freitag in Harelbeke. Dort war Sagan im Zweierspurt gegen den Polen Michal Kwiatkowski chancenlos geblieben. Nun aber durfte er endlich ein erstes Mal im Weltmeister-Trikot, welches er vergangenen September in Richmond in den USA erobert hatte, die Arme heben.