Fabian Cancellara verpasst sein grosses Ziel, die Flandern-Rundfahrt ein viertes Mal zu gewinnen. Der Berner zeigt ein starkes Rennen, doch gegen Peter Sagan kommt er nicht an.
Fabian Cancellara pokerte hoch, als er gut 30 km vor dem Ziel vorerst nicht reagierte, als Peter Sagan zusammen mit dem Polen Michal Kwiatkowski attackierte. Der Berner blieb am Hinterrad seines Teamkollegen Stijn Devolder, doch die Lücke wurde in dieser Phase immer grösser.
Mit rund einer halben Minute nahm Cancellara den alten Kwaremont, die zweitletzte der 18 so harten Steigungen dieser traditionsreichen Prüfung, in Angriff. Der Schweizer konnte den Rückstand zwar reduzieren, aber auch am Peterberg, der letzten Erhebung (13,3 km vor dem Ziel), konnte er nicht zu Sagan aufschliessen. Zusammen mit dem Belgier Sep Vanmarcke versuchte Cancellara alles, aber der seine letzte Saison bestreitende Schweizer kam nicht mehr heran.
Der Slowake nahm die verbleibenden Kilometer mit rund 15 Sekunden Vorsprung in Angriff. diese Reserve gab der 26-Jährige nicht mehr aus der Hand. Sagan triumphierte erstmals in einem der fünf grossen Eintagesrennen, rund 25 Sekunden betrug nach 255,9 km sein Vorsprung auf Cancellara. Dritter wurde der Belgier Sep Vanmarcke.
Die BMC-Equipe war bereits gut 100 km vor dem Ziel fast komplett aus dem Rennen gerissen worden. Gleich fünf Mann des Teams gingen zu Boden. Unter ihnen befanden sich der belgische Mitfavorit Greg van Avermaet und dessen Luzerner Helfer Michael Schär, die beide ins Spital gebracht werden mussten. Van Avermaet brach sich das Schlüsselbein. Unter die Sturzopfer reihte sich zudem der Zuger Martin Elmiger, der mit einer Verletzung am Handgelenk ausschied.