In der Jury sitzen so unterschiedliche Filmschaffende wie Maren Ade, Will Smith und Pedro Almodóvar. Auf welche Gewinner können sie sich einigen? Am (heutigen) Sonntagabend werden an den Filmfestspielen in Cannes die Preise vergeben.
Um die Auszeichnungen konkurrieren im diesjährigen Wettbewerb 19 Beiträge. Der wichtigste Preis ist dabei die Goldene Palme für den besten Film. Weitere Ehrungen gibt es für Regie, Drehbuch sowie die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler.
Gute Chancen auf einen dieser Hauptpreise haben dabei auch die Beiträge deutschsprachiger Regisseure: Der in Hamburg lebende Fatih Akin wurde für sein NSU-Drama «Aus dem Nichts» bereits an der Croisette gefeiert. In der Hauptrolle ist eine starke Diane Kruger zu sehen. Sie spielt eine Frau, die bei einem Bombenanschlag ihren kurdischen Mann und den kleinen Sohn verliert. Für den in Niedersachsen geborenen Hollywoodstar ist es die erste Rolle auf Deutsch.
Auch der Österreicher Michael Haneke gehört zur Palmen-Konkurrenz. In «Happy End» erzählt er von einer bürgerlichen Familie, die zur Zeit der Flüchtlingskrise im französischen Calais lebt. Sollte er die Goldene Palme gewinnen, wäre das ein Rekord: Zwei Mal wurde er bereits mit der höchsten Auszeichnung geehrt – drei Palmen gewann bislang noch kein Filmemacher.
Gute Chancen hat darüber hinaus der in Berlin lebende Ukrainer Sergei Loznitsa. Er zeichnet in «A Gentle Creature» ein düsteres Abbild der russischen Gesellschaft. Als Favorit gilt ausserdem das berührende französische Aids-Drama «120 battements par minute» von Robin Campillo.
Die Preise werden von einer internationalen Jury unter Vorsitz des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar verliehen. Eines der Mitglieder ist die deutsche Regisseurin Maren Ade, die im vergangenen Jahr mit «Toni Erdmann» selbst im Wettbewerb lief. Auch Will Smith, Paolo Sorrentino und Jessica Chastain sind in der Jury dabei.