Claudio Capelli steht als erster Schweizer Turnier in London im Einsatz. Heute Samstag kämpft der 26-jährige Seeländer ab 12 Uhr um einen Platz im Mehrkampf-Final.
In London will sich Capelli heute Samstag für den Final der besten 24 Allrounder vom nächsten Mittwoch qualifizieren; an einem Einzelgerät darf er sich auf diesem Niveau keine Chancen ausrechnen. Capelli muss schon in der ersten Abteilung ab 12 Uhr Schweizer Zeit turnen, was darum unbeliebt ist, weil die Kampfrichter noch keine Aufmerksamkeitsdefizite zeigen, wogegen sie am späten Abend auch einmal ein Fehlerchen übersehen.
Dass es Capelli nach London geschafft hat, ist nicht selbstverständlich. An den Weltmeisterschaften 2011 hiess der einzige Gewinner in einer Schweizer Mannschaft, die bitter enttäuschte, Pascal Bucher. Der Zürcher Unterländer konnte den Vorteil, den er im Kampf um den einzigen Olympia-Startplatz dank dem Vorstoss in den WM-Mehrkampffinal hatte, wegen Schulterproblemen nicht nutzen.
Trainer Fluck, der in Tokio auch mit Capelli hart ins Gericht gegangen ist, attestiert dem besten Schweizer Kunstturner der letzten Jahre, wie ein Profi auf den Nackenschlag reagiert zu haben. „Claudio hat danach seriöser trainiert“, sagt Fluck – und korrigiert sich gleich selber: „Nein, noch seriöser hat er trainiert.“ Nachdem in Tokio schon über die Ausmusterung von Capelli aus dem Nationalkader spekuliert worden war, erkämpfte er sich seinen Nummer-1-Status wieder zurück.