Claudio Capelli (29) muss auf die Teilnahme an den Europameisterschaften in Bern Ende Mai verzichten. Für den Berner, der unter Schulterproblemen leidet, kommen die Titelkämpfe in der Heimat zu früh.
Trainingsrückstand und gesundheitliche Probleme mit der Schulter zwingen Capelli zum frühzeitigen Forfait für die kontinentalen Titelkämpfe im eigenen Land (25. bis 29. Mai). «Die Enttäuschung ist riesig», so der Turner des BTV Bern. «Ich konnte in den vergangenen Wochen das Pensum zwar steigern und die Belastung erhöhen, aber in der jetzigen Form kann ich dem Team nicht helfen.» Hinzu kommt, dass die interne Konkurrenz im Team von Cheftrainer Bernhard Fluck um die fünf Plätze für das EM-Team gross ist.
Wegen Problemen mit der Bizepssehne in der rechten Schulter war Capelli verspätet in das Aufbautraining für die Olympia-Saison gestartet. So verpasste das Mitglied des letztjährigen WM-Teams in Glasgow auch das zehntägige Trainingslager im Februar in Rio de Janeiro, wo der STV im Sommer erstmals seit 1992 wieder mit einem Männer-Team an Olympischen Spielen vertreten sein wird.
Rio de Janeiro bleibt auch das grosse Ziel für Capelli, der bereits 2008 in Peking und 2012 in London an Olympischen Spielen teilgenommen hat. Als interner Olympia-Qualifikationswettkampf zählen unter anderen die Schweizer Meisterschaften Ende Juni in Wil.
In Capellis Karriere wird erst zum zweiten Mal nach 2009 eine EM ohne den Routinier stattfinden. Seit 2005 bestritt der 29-jährige Berner zehn Europameisterschaften. Seine besten Klassierungen erreichte er am Boden 2006 in Volos (5.) und 2014 in Sofia (7.), 2013 in Moskau klassierte er sich im Mehrkampf im 9. Rang.