Die Hilfsorganisation Caritas Schweiz hat die Überlebenshilfe zugunsten syrischer Flüchtlinge in Libanon, Jordanien, Syrien und der Türkei von drei auf fünf Millionen Franken aufgestockt. Die Hilfe kommt rund 50’000 Notleidenden zugute.
Mit dieser Aufstockung will die Caritas ihre Winterhilfe ausdehnen, wie Caritas am Freitag in einem Communiqué mitteilte. Sowohl in Libanon als auch in Jordanien, wo die Hilfsorganisation seit dem Frühjahr Überlebenshilfe leistet, machen demnach die winterlichen Verhältnisse zusätzlich zu schaffen.
Viele Zelte seien für die kalten Temperaturen nicht ausgerüstet, heisst es. Erschwerend komme der Winterregen hinzu. Um die Flüchtlinge gegen Kälte und Nässe zu schützen, verteilt das Hilfswerk Heizmaterial, warme Kleider und Decken und stellt winterfeste Zelte zur Verfügung.
Nahrungsmittelhilfe in Aleppo
Zusätzlich zu den Nothilfe-Projekten in Libanon und Jordanien ist die Organisation auch in der Türkei und in Syrien tätig. Zu ihren Aktivitäten gehören nebst der Winterhilfe auch die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und die medizinische Betreuung von Flüchtlingen.
In Syrien arbeitet Caritas Schweiz in Aleppo mit dem Bischof Antoine Audo zusammen, wie die Programmverantwortliche Barbara Dietrich auf Anfrage erklärte. Dieser leiste mit Hilfe zahlreicher Freiwilliger Nahrungsmittelhilfe an Bedürftige. Die Hilfe werde dabei nach rein humanitären Kriterien geleistet, über alle konfessionellen Gräben hinweg.
Damit gehört die Caritas zu einer der wenigen internationalen Hilfsorganisationen, die in Syrien selbst aktiv sind. Allerdings würden auch wenig Informationen über die in Syrien selbst geleistete humanitäre Hilfe ins Ausland gelangen, sagte Dietrich weiter. Die Nichtregierungsorganisationen scheuten zum Schutz ihrer Mitarbeiter in der Regel die mediale Aufmerksamkeit.
Rund 2,3 Mio. von Glückskette
Auch die Glückskette unterstützt die Caritas-Nothilfeprojekte. An das bisherige Syrien-Budget in der Höhe von 3 Millionen Franken hat sie nach Angaben der Hilfsorganisation mit 1,7 Millionen Franken beigetragen. An den weiteren zwei Millionen für Caritas-Projekte beteiligt sich die Glückskette mit voraussichtlich 600’000 Franken.
Bis zu 40’000 Menschen seien in den vergangenen 21 Monaten im Kontext des Syrien-Konfliktes ums Leben gekommen, heisst es im Communiqué. Die Zahl der von der UNO registrierten Flüchtlinge in den Nachbarstaaten Syriens ist demnach auf über 500’000 angestiegen. Hinzu kämen weitere tausende, nicht registrierte Vertriebene.