Nach dem schlechtesten Saisonstart seit sechs Jahren hat der FC Luzern die Notbremse gezogen und seinen Trainer Carlos Bernegger freigestellt. Über den Nachfolger wird spekuliert.
Dem 45-jährigen argentinisch-schweizerischen Doppelbürger wurde die miserable sportliche Bilanz zum Verhängnis. Das Fass zum Überlaufen brachte die 1:3-Niederlage am Sonntag in Sitten. Die Innerschweizer sind nach elf Runden in der Super League als einziges Team sieglos und haben im Jahr 2014 nur sechs Erfolge in 29 Spielen errungen. Damit riss die Geduld der Geldgeber und des fanatischen Publikums endgültig. Präsident Ruedi Stäger brach seine Ferien in der Türkei vorzeitig ab. Am Montagvormittag wurde die Trainer-Freistellung Tatsache.
Bernegger hatte das Traineramt in Luzern am 7. April 2013 vom Polen Ryszard Komornicki übernommen und Luzern in die Europa League geführt. In dieser schieden die Innerschweizer schon in der 2. Runde der Qualifikation gegen die bescheidenen Schotten von St. Johnstone im Penaltyschiessen aus. Vor seinem Engagement beim FCL war der emotionale Bernegger erfolgreicher Trainer der U21-Mannschaft des FC Basel in der 1. Liga Promotion. Sportchef Alex Frei, der (vorläufig?) in seinem Amt bleibt, hatte Bernegger nach Luzern gelotst.
Als mögliche Nachfolger stehen Thorsten Fink, René Weiler und Ciriaco Sforza zur Diskussion. Sportchef Alex Frei war Spieler unter Fink beim FC Basel, der bei Aarau zurückgetretene Weiler spekuliert mit einem Aufstieg im Trainer-Metier und der ehemalige Luzerner Übungsleiter Sforza liefert derzeit mit Wohlen eine exzellente Arbeit beim Challenge-League-Leader Wohlen ab. Berneggers Nachfolger soll am Mittwoch bekannt gegeben werden. Frei erklärte, es gebe «eine Kandidatenliste mit vielen Namen». Vorläufig wird die Mannschaft von Gerardo Seoane betreut.