Der Luxusgüterkonzern Richemont mit seinen weltweit bekannten Marken wie Cartier, Jaeger-LeCoultre und Montblanc verdient glänzend: Der Reingewinn ist im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2012/13 (per Ende September) um 52 Prozent auf 1,08 Mrd. Euro gestiegen.
Das Genfer Unternehmen profitierte von Wechselkursvorteilen. So wertete sich der Euro gegenüber dem Franken anders als im Vorjahressemester dank des Mindestkurses der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht ab.
Richemont habe aber auch erfolgreich neue Modelle eingeführt und die Margen verbessern können, gab das Unternehmen am Freitag bekannt. Der Umsatz weitete sich um 21 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro aus. Zu konstanten Währungen hätte das Plus 12 Prozent betragen. Richemont sei in allen Aktivitäten, Regionen und Vertriebskanälen robust gewachsen, hiess es.
Verlangsamung zeichnet sich ab
Allerdings kühlt sich der Luxusboom im Zuge der unsicheren Weltkonjunktur auch bei Richemont allmählich etwas ab: Das Umsatzwachstum verlangsamte sich im Oktober auf 7 Prozent zu konstanten Wechselkursen.
Die Verlangsamung in Asien sei zuletzt durch gute Verkäufe in Europa an asiatische Touristen kompensiert worden. Weniger vorteilhafte Wechselkurse könnten aber das Ergebnis des zweiten Semesters beeinträchtigen, hiess es.
Dennoch will Richemont weiterhin in den Ausbau der Produktionskapazitäten investieren. Die Netto-Cash-Position per Ende September betrug 3,05 Mrd. Euro, nach 3,18 Mrd. Euro Ende März.
Neue Führung
An der Spitze des Konzerns kommt es zu einem Wechsel. Per 1. April 2013 übernehmen Richard Lepeu und Bernard Fornas zusammen die Funktion des Gruppen-CEO. Sie lösen Johann Rupert ab.
Als Co-Ceo soll Fornas für die operativen Einheiten („Maisons“) verantwortlich zeichnen, Lepeu wird weiterhin die zentralen Funktionen leiten.