«Catch a Car» heisst das erste stationsungebundene Carsharingangebot der Schweiz. Vor gut anderthalb Jahren von Mobility als Pilotprojekt in Basel lanciert, soll das neue System nun auf weitere Städte ausgedehnt werden.
In Basel ist «Catch a Car» gut angekommen: Die 120 Kleinwagen werden inzwischen von über 5000 Kunden genutzt, wie am Mittwoch an einer Medienkonferenz zu erfahren war. Mobility-Geschäftsleitungsmitglied Adamao Bonorva zeigte sich mit dem Projekt «sehr zufrieden». «Catch a Car» wirke sich positiv auf die Umwelt und den Verkehr aus.
Die Nutzer des neuen Angebots können spontan und ohne vorherige Reservation mit einem «Catch a Car»-Fahrzeug von A nach B fahren und es am Ziel innerhalb des Geschäftsgebietes auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Anders als bei Mobility hat das Auto also keinen fixen Standplatz.
Gestartet worden ist «Catch a Car» im August 2014 in Basel. Seither haben sich fünf Gemeinden in der Agglomeration angeschlossen. Auch der Flughafen Basel-Mülhausen gehört mittlerweile zum Einzugsgebiet. Nun streben die Verantwortlichen eine Expansion in weitere Städte an. Um welche es sich handelt, liess Bonorva offen. Gespräche seien jedoch im Gang.
Vorwiegend junge Nutzer
Das Pilotprojekt in Basel ist vom Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich wissenschaftlich begleitet worden. Die Studie hat ergeben, dass «Catch a Car» vorwiegend von jungen Menschen im Alter 18 bis 36 Jahren für kurze Fahrten im urbanen Raum genutzt wird, namentlich für Einkäufe und Besuche. Mehr als andere sind «Catch a Car»-Kunden zudem mit Zug, Tram und Bus unterwegs.
Die ETH-Studie sieht in «Catch a Car» eine sinnvolle Ergänzung des Verkehrssystems. Das Angebot ermögliche es, innerstädtische Strecken zu einem günstig Preis zurückzulegen. Gleichzeitig führe es zu einer Reduktion des privaten Fahrzeugbesitzes und der zurückgelegten Kilometer.
Selbsttragend ist die Mobility-Tocher laut «Catch a Car»-Leiterin Silena Medici noch nicht. Nun wollen jedoch der Versicherungskonzern Allianz und der Auto-Importeur Amag als Investoren einsteigen. Sie waren im Pilotversuch schon mit Versicherungen respektive Autos des Typs VW Up dabei und gehen davon aus, dass das neue System mit «öffentlichen Autos» dereinst schwarze Zahlen schreiben wird.