Der Kauf von Datenträgern mit Informationen über deutsche Steuersünder in der Schweiz hat sich für Nordrhein-Westfalen gelohnt. Der Ankauf von Steuer-CDs und Selbstanzeigen von Steuersündern haben laut Finanzministerium seit Frühjahr 2010 insgesamt mehr als 670 Millionen Euro eingebracht.
Davon entfielen allein rund 400 Millionen Euro auf mittlerweile rund 8000 Selbstanzeigen im Zusammenhang mit Geldanlagen in der Schweiz, teilte das Ministerium in Düsseldorf am Donnerstag mit. Nach früheren Angaben hat das Bundesland rund 10,3 Millionen Euro für die Datenträger bezahlt.
Darauf fanden sich aber auch Daten von Steuersündern ausserhalb Nordrhein-Westfalens (NRW). Insgesamt hätten die Käufe dem Fiskus bundesweit Milliarden-Einnahmen gebracht, hatte das Ministerium bereits geschätzt.
Knapp 8000 Selbstanzeigen
Die CDs enthalten nach amtlichen Angaben Daten von 9357 deutschen Anlegern, 3088 davon stammen aus NRW. In dem Bundesland habe es zudem knapp 8000 Selbstanzeigen reuiger Steuersünder «mit Schweiz-Bezug» gegeben. Allein hier liege das geschätzte steuerliche Mehrergebnis bei rund 400 Millionen Euro.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte der Steuerflucht den Kampf angesagt. NRW hatte unter anderem CDs mit Daten von deutschen Kunden der Banken Julius Bär und Credit Suisse gekauft.
Anfang dieser Woche hatte Rheinland-Pfalz bekanntgegeben, erstmals eine Steuerdaten-CD aus der Schweiz erworben zu haben. Ihre Auswertung könne dem Fiskus Schätzungen zufolge rund eine halbe Milliarde Euro einbringen.