Weniger ist mehr – so sehen es zumindest die Verantwortlichen der weltgrössten Computermesse CeBIT, die dieses Jahr wieder merklich Gäste verlor. Wichtiger als hohe Besucherzahlen sind aus Sicht der Veranstalter nämlich die Interessen der Aussteller.
Die Zahl der Besucher fiel um zwölf Prozent auf 280’000, wie die Messe am Sonntag mitteilte. Die Organisatoren zogen dennoch eine positive Bilanz. Die CeBIT habe an Gewicht gewonnen und sei auf einem guten Weg, ein zukunftsfähiger Magnet für Entscheider aus verschiedenen Branchen zu sein.
Im Jahr 2011 kamen noch 339’000 Besucher zur CeBIT. Gemäss den Verantwortlichen gibt es aber klare Zeichen für die inhaltliche Verbesserung. So sei die CeBIT etwa mit ihrem Fokus auf Start-ups jünger geworden und gleichzeitig stärker als früher ein Garant für Geschäftsabschlüsse.
IT-Entscheider und Einkaufschefs bräuchten noch immer Plattformen im realen Leben, um Entscheidungen zu treffen. Umso richtiger sei es, dass die CeBIT erfolgreich begonnen habe, ihr Profil als Schnittstelle zwischen IT-Welt und den klassischen Industrien zu schärfen.
Zukunftschancen
Dazu zählen etwa Autobau, Energie oder das Gesundheitswesen, die immer stärker auch von Informationstechnologie und Telekommunikation abhängen. In diesem Zusammenwachsen und den damit verbundenen Geschäftschancen sieht die CeBIT ihre Zukunft.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa bilanzierte CeBIT-Chef Pörschmann: „Die Entscheider-Dichte hat zugenommen – und diese Quote von Top-Managern ist für mich eins der wichtigsten Kriterien.“ Die Rückmeldungen der Aussteller seien „durchgehend positiv“.
Es gebe mehr Fachgespräche als vorher und es gehe häufiger um konkrete Investitionsvorhaben. „Und das ist die Aufgabe der CeBIT – hier Geschäft anzustossen.“ Besucherzahlen seien im Vergleich dazu weniger wichtig. „Aufgabe der CeBIT ist es in erster Linie, die Interessen der Aussteller zu unterstützen. Das funktioniert gut“, argumentierte Pörschmann.