Die Cembra Money Bank hat in der ersten Jahreshälfte 2015 dank dem wachsenden Geschäft mit Kreditkarten sowie tieferen Kosten mehr verdient. Der Reingewinn stieg um 8 Prozent auf 69,6 Millionen Franken an.
Die Cembra Money Bank wuchs in den ersten sechs Monaten vor allem dank dem Kreditkartengeschäft. Die Zahl der ausgegebenen Kreditkarten stieg seit Ende 2014 um 3 Prozent auf 626’000 an, wie das Kreditinstitut am Mittwoch mitteilte.
Zum Anstieg hätten alle Kreditkartenprogramme beigetragen, hiess es. Die Cembra Money Bank gibt etwa die Cumulus Mastercard heraus. Ein Plus von 7 Prozent bei den Kundenforderungen über die Kreditkarten liess die Forderungen gegenüber Kunden insgesamt um 1 Prozent auf 4,102 Milliarden Franken ansteigen. Mit Ausleihungen von 594,5 Millionen Franken bleiben die Kreditkarten aber vorerst die kleinste Kreditgruppe bei der Cembra Money Bank.
Das Kreditvolumen im Autoleasinggeschäft stagnierte indes, während die Privatkredite sich um 1 Prozent verringerten. Im wiederum leicht rückläufigen Markt habe der Bereich Privatkredite seine Marktposition konsolidieren können, schrieb die Bank. Bei den Fahrzeugfinanzierungen machte Cembra einen spürbaren Einfluss des Schweizer Frankens auf den Automarkt geltend. Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses sind die Preise von Neuwagen gesunken.
Negativzinsen drücken Zinsertrag
Bei den Zinsen vermochte das Kreditkartengeschäft die rückläufigen Zinserträge aus Autofinanzierungen und Privatkrediten weitgehend zu kompensieren. Aufgrund von Kosten von rund 1,5 Millionen für Guthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) seien die Erträge aber um 1 Prozent zurückgegangen, hiess es.
Zugleich sank der Zinsaufwand um 3 Prozent dank tieferen Refinanzierungskosten. Inzwischen refinanziert sich die Bank zu 55 Prozent mit Einlagen von institutionellen und privaten Anlegern. Die Zuflüsse in Festgelder und Kassenobligationen erhöhten sich um 11 Prozent auf 2,163 Milliarden Franken.
Während der Zinserfolg dennoch um 1 Prozent auf 147,3 Millionen Franken schrumpfte, spülte das Kreditkartengeschäft mit mehr Kommissions- und Gebührenerträge in die Kassen von Cembra. Insgesamt erhöhte sich der Nettoertrag daher um 2 Prozent auf 190,3 Millionen Franken.
Prognose erhöht
Hauptsächlich wegen «zeitlicher Effekte im Zusammenhang mit der laufenden IT-Migration» konnte Cembra zudem den Geschäftsaufwand um 2 Prozent reduzieren. Der Aufwand für den Abschluss der IT-Migration dürfte aber in der zweiten Jahreshälfte wieder ansteigen.
Insgesamt zeigte sich das Kreditinstitut zufrieden. «Wir haben alle mittelfristigen Ziele erreicht und unsere Ablösung von GE verläuft nach Plan», liess sich Cembra-Chef Robert Oudmayer in der Medienmitteilung zitieren. Cembra befand sich bis 2013 vollständig im Besitz von GE. Damals brachten die Amerikaner die Schweizer Tochter an die Börse.
Für das Gesamtjahr erhöht die Cembra Money Bank ihre Ergebnisprognose. Sie prognostiziert nun einen rund 4 Prozent höheren Gewinn. Aufgrund der Saisonalität des Geschäfts und ausgehend von einem stabilen ökonomischen Umfeld sollte der Nettoertrag im zweiten Halbjahr denjenigen des ersten Halbjahres übertreffen, schrieb die Cembra Money Bank.