Der LHC-Teilchenbeschleuniger des CERN steht nach der Winterpause kurz vor seinem Frühlingserwachen. Vorher steht noch ein wichtiger Schritt an: Ingenieure und Physikerinnen ersetzen das Herzstück eines der grossen Teilchendetektoren.
Im 27 Kilometer langen «Large Hadron Collider» (LHC) sausen die beschleunigten Teilchen fast mit Lichtgeschwindigkeit in entgegengesetzte Richtungen. An vier Stellen kreuzt sich der Strahl und die Teilchen kollidieren. Dort sitzen die grossen Experimente, mit denen CERN-Forschende unter anderem nach bisher unbekannten Teilchen suchen.
Derzeit kollidiert allerdings nichts am LHC: Wie jedes Jahr nutzen die Ingenieurinnen und Physiker die Wintermonate für Wartungen. An einem der vier Experimente, dem CMS-Detektor, steht diesmal eine grössere Operation an. An dem 100 Meter unter der Erde liegenden Instrument soll an diesem Donnerstag das Herzstück ersetzt werden: CMS (für «Compact Muon Solenoid») erhält einen neuen Pixel-Detektor, der noch genauere Daten liefern soll.
Damit liessen sich beispielsweise die Eigenschaften des Higgs-Teilchens noch präziser untersuchen, teilte das CERN am Donnerstag mit. Dabei geht es auch darum, dem Standardmodell der Teilchenphysik noch genauer auf den Zahn zu fühlen.
Dieses mathematische Modell beschreibt einen Teil des Universums mit seinen Teilchen und Kräften sehr gut. Es wurde immer wieder in Experimenten bestätigt. Einige ganz elementare Dinge – wie beispielsweise die Gravitationskraft – passen jedoch in dieses Modell nicht hinein, weshalb Forschende nach einer neuen, umfassenderen Theorie suchen. Dabei sollen am CERN immer präzisere Messinstrumente helfen – wie nun der verbesserte CMS-Detektor.