Cesária Évora ist siebzigjährig verstorben

Die „barfüssige Diva“ ist tot: Cesária Évora, Superstar der Weltmusik, starb am Samstag in einem Spital ihrer Heimatstadt Mindelo im afrikanischen Inselstaat Kap Verde im Alter von 70 Jahren.

Cesaria Evora (Archiv) (Bild: sda)

Die „barfüssige Diva“ ist tot: Cesária Évora, Superstar der Weltmusik, starb am Samstag in einem Spital ihrer Heimatstadt Mindelo im afrikanischen Inselstaat Kap Verde im Alter von 70 Jahren.

Die Sängerin sei einer „akuten, schweren Herz- und Atem-Schwäche“ erlegen, sagte Direktor Alcides Gonçalves von der Klinik Baptista de Sousa auf der Insel São Vicente der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Évora sei zuletzt abwechselnd bei Verstand und bewusstlos gewesen, fügte der Arzt an.

Die „barfüssige Diva“, wie Évora genannt wurde, weil sie fast immer ohne Schuhe auftrat, hatte erst vor knapp drei Monaten aus gesundheitlichen Gründen das Ende ihrer Karriere verkündet.

Mehrere Konzerte ihrer damals noch laufenden Welttournee, darunter ein für diesen November im KKL Luzern geplantes, wurden zur Enttäuschung der Fans abgesagt. „Sie ist sehr traurig, sie wollte die Bühnen nicht verlassen, aber sie folgt dem Rat ihrer Ärzte“, sagte seinerzeit ihr Manager José Da Silva.

Nach einem Schlaganfall im Jahr 2008 während einer Tournee in Australien war die Grammy-Gewinnerin im Mai vergangenen Jahres in Frankreich am offenen Herzen operiert worden. In den vergangenen Jahren hatte sie bereits die Zahl ihrer Konzerte deutlich reduziert.

Évora wurde am 27. August 1941 in Mindelo auf São Vicente geboren und wuchs in einer Musikerfamilie auf. Nach dem frühen Tod ihres Vaters, des Geigers Justino da Cruz Évora, wurde sie von Pflegeeltern aufgezogen. Sie trat in jungen Jahren in den Kneipen in Mindelo auf, bekam erst mit 47 Jahren ihren ersten Plattenvertrag.

Später Erfolg

Dann ging es aber rapide bergauf: Mit ihrem fünften Album „Miss Perfumado“ (1993) erzielte die damals 50-Jährige weltweiten Erfolg. Évora wurde zur Königin der Morna, der süss-melancholischen, bluesartigen Sehnsuchts-Musik ihrer Heimat, einer ehemaligen Kolonie Portugals.

Zum Klang von Geigen, Gitarren, Akkordeons, Klarinetten und Cavaquinhos und ihrer einzigartigen, zugleich sanften und rauen Stimme, erzählte Évora von Lebensmut, Wehmut, Schmerz und Hoffnung.

Sie nahm insgesamt 24 Live- und Studio-Alben und verkaufte Millionen Platten und CDs. 2004 gewann sie als Krönung ihrer Karriere den Grammy für das Album „Voz D’Amor“.

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