CH-Medien- und Unterhaltungsbranche wächst laut Studie weiter

Trotz der Wirtschaftskrise in Europa dürfte die Schweizer Medien- und Unterhaltungsbranche auch in den nächsten Jahren wachsen. Dies wegen des Booms der Alleskönnerhandys (Smartphones) und Tablet- Computer, mit denen die Leute von überall her aufs Internet zugreifen.

Internetzugriff immer und überall: Die Schweizer Medienbranche wächst laut Studie weiter (Symbolbild) (Bild: sda)

Trotz der Wirtschaftskrise in Europa dürfte die Schweizer Medien- und Unterhaltungsbranche auch in den nächsten Jahren wachsen. Dies wegen des Booms der Alleskönnerhandys (Smartphones) und Tablet- Computer, mit denen die Leute von überall her aufs Internet zugreifen.

Bis 2016 dürfte der Umsatz der Branche von 12,6 Mrd. Fr. im vergangenen Jahr auf 14,1 Mrd. Fr. steigen, sagte das Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC in einer am Dienstag veröffentlichten Studie voraus. Damit würden die Konsumentinnen und Konsumenten jährlich 2,3 Prozent mehr für Medien, Unterhaltung und Internetzugang ausgeben.

Den grössten Sprung nach vorne werde das mobile Internet machen, das von der Einführung der vierten Mobilfunkgeneration LTE (Long Term Evolution) in neue Geschwindigkeitssphären katapultiert wird. Die Umsätze dürften von 784 Mio. auf 2,1 Mrd. Fr. nach oben schiessen.

Überhaupt wälzen die neuen Anwendungen, die durch die immer höheren Geschwindigkeiten ermöglicht werden, die Schweizer Medien- und Unterhaltungsbranche weiter um. Bei den Zeitungen hält die Talfahrt an, da sie es kaum schaffen, die Verluste bei der gedruckten Auflage durch Einnahmen in den digitalen Ausgaben wettzumachen.

Der Umsatz der Zeitungen werde bis 2016 um gut ein Fünftel auf noch 1,7 Mrd. Fr. zusammenschmelzen, schätzt PwC. 2011 hatten die Blätter noch 2,2 Mrd. Fr. kassiert.

Radio und TV legen zu

Besser sieht es beim Radio und Fernsehen aus, die mit leicht steigenden Werbe- und Sponsoreinnahmen rechnen können. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen die Konsumenten für die Abo- und Empfangsgebühren von Radio und Fernsehen. Die TV-Abo- und Empfangsgebühren dürften sich von 2,1 Mrd. auf knapp 2,3 Mrd. Fr. erhöhen.

Dies entspricht einer jährlichen Zunahme um 1,5 Prozent. 2011 war der Bereich noch um 5 Prozent gewachsen. „Neue Formen des TV-Konsums beeinflussen auch die entsprechenden Werbeeinnahmen. Zeitversetzter TV-Konsum ist eine der grössten Herausforderungen für die Fernsehwerbung“, erklärte PwC-Branchenspezialist Patrick Balkanyi.

Denn damit lässt sich die Werbung überspulen, was die Werbebranche gar nicht gerne sieht. Oftmals hätten die aufgezeichneten Sendungen mehr Zuschauer, als zur ursprünglichen Sendezeit vor dem Bildschirm versammelt gewesen seien, hiess es.

Talfahrt von CDs und Platten

Umgepflügt wird von der Internetnutzung die Musikbranche. Die Verkäufe von Platten oder CDs werden nach Schätzungen von PwC von 138 Mio. Fr. im letzten Jahr auf 92 Mio. Fr. im Jahr 2016 schrumpfen. Dagegen dürften die Umsätze mit vom Internet heruntergeladener Musik von 127 Mio. auf 225 Mio. Fr. hochschiessen.

Gut behaupten können sich indessen Konzerte und Festivals. Deren Umsätze sollen von 626 Mio. auf 735 Mio. Fr. steigen. Damit bringt Live-Musik nach wie vor weit mehr in die Kassen als aufgenommene Songs.

Nächster Artikel