Der Spezialpapierhersteller Cham Paper hat im vergangenen Jahr einen sehr bescheidenen Gewinn erzielt. Belastet haben höhere Rohstoffkosten und die Produktionsverlagerung nach Italien, die unterschätzt wurde.
Der Zellstoff, den die Cham Paper Group für die Herstellung ihrer Spezialpapiere braucht, hat sich um 10 Prozent verteuert. Der Grund ist der gegenüber dem Euro erstarkte Dollar. Die benötigten Zellstoffe werden nämlich in Dollar gehandelt. Sie machen die Hälfte der gesamten Herstellungskosten aus.
Die höheren Kosten frassen die Gewinne, die das Unternehmen mit höherer Effizienz erzielt hätte, wieder weg. Um die Effizienz zu steigern hatte die Cham Paper Group im norditalienischen Werk Carmignano eine Papiermaschine umgebaut. Dies habe zwar planmässig abgeschlossen werden können, heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens vom Mittwoch. Doch nach dem Umbau habe es Anlaufschwierigkeiten gegeben.
Probleme machte auch die Verlagerung anspruchsvoller Herstellungsprozesse nach Italien. Konkret geht es um die sogenannten Digital-Imaging-Produkte. Die Verlagerung der Streichaktivitäten zur Herstellung dieser Produkte sei unterschätzt worden, schreibt die Cham Paper Group. Die Verlagerung dauerte länger und wurde teurer als geplant. Dies belastete die Profitabilität.
Das führte dazu, dass unter dem Strich ein Gewinn von nur noch 0,5 Millionen Franken übrig blieb, nach 1,8 Millionen Franken im Vorjahr. Auf operativer Ebene wurden noch 2,4 Millionen Franken erzielt, nach 5,9 Millionen Franken in der Vergleichsperiode. Der Umsatz sank um mehr als 10 Prozent auf 194,3 Millionen Franken.