Der angeschlagene Modekonzern Charles Vögele hat auch 2014 den Umsatzrückgang nicht stoppen können. Allerdings schrieb der Konzern operativ wieder schwarze Zahlen – ein selten gewordenes Bild.
In den vorangegangenen Jahren wies Charles Vögele jeweils einen Betriebsverlust aus. Nach einem Minus von rund 20 Mio. Fr. im Vorjahr ist Charles Vögele nun mit einem Betriebsgewinn (EBIT) von 1,6 Mio. Fr. operativ zurück in den schwarzen Zahlen. Unter dem Strich hat Charles Vögele den Verlust mehr als halbiert von knapp 30 Mio. Fr. im Vorjahr auf rund 11 Mio. Franken.
Der Bruttoumsatz ging um 4,5 Prozent auf rund 1,076 Mrd. Fr. zurück. Der Nettoumsatz lag bei 901,2 Mio. Franken, nach 946,5 Mio. Fr. im Vorjahr. Charles Vögele verfehlte damit sein Ziel, den seit 2007 anhaltenden Umsatzrückgang zu stoppen. Im ersten Halbjahr war das Unternehmen zwar noch auf Kurs, doch mit dem Herbst kam die Wende.
Frankenstärke ist zusätzliche Herausforderung
Charles Vögele will darum seinen Turnaround, also die Rückkehr zum Erfolg, weiter vorantreiben. Die neue Frankenstärke sei eine zusätzliche Herausforderung, heisst es in der Mitteilung. Als Sofortmassnahme hat Charles Vögele mit den Lieferanten die Preise nachverhandelt. Auch von weiteren Kosteneinsparungen ist in der Mitteilung die Rede, die aber nicht weiter präzisiert werden.
Die Kehrtwende wird Charles Vögele nun ohne Sanierer Hans Ziegler vollbringen müssen. Er stellt sich an der kommenden Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl. Ziegler wurde 2008 in den Verwaltungsrat geholt und ist seit 2012 Präsident. Er hat den Ruf eines Firmensanierers. Er hatte bereits bei der Erb-Gruppe und bei OC Oerlikon in schwierigen Zeiten das Ruder übernommen.