Der Leichnam des Anfang des Monats gestorbenen venezolanischen Staatschefs Hugo Chávez wird entgegen anderslautenden Ankündigungen der Regierung doch nicht einbalsamiert. Das teilte Informationsminister Ernesto Villegas am Freitag (Ortszeit) über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Demnach habe man die „Option der Einbalsamierung des Körpers von Comandante Chávez verworfen“, nachdem ein russisches Expertenteam festgestellt habe, dass der Leichnam dazu für sieben bis acht Monate nach Russland gebracht werden müsste.
„Nach diesem Bericht wurde eine Einbalsamierung ausgeschlossen, die ein Herzenswunsch vieler Landsleute gewesen ist“, schrieb Villegas. Die Regierung wollte den einbalsamierten Leichnam an der Seite des Nationalhelden Simón Bolívar im nationalen Pantheon ausstellen.
Der Sarg mit dem Leichnam von Chávez war am Freitag in das Militärmuseum in einer ehemaligen Kaserne gebracht worden. In dem Gebäude hatte Chávez sein Hauptquartier eingerichtet, nachdem 1992 sein Versuch gescheitert war, den damaligen Präsidenten Carlos Andrés Pérez zu stürzen.
Chávez war am 5. März infolge einer Krebserkrankung gestorben. Ein neuer Präsident wird im 14. April gewählt. Für das Chávez-Lager tritt Übergangspräsident Nicolás Maduro an, für die Opposition Henrique Capriles.