Der Chef der Jugendliga der südafrikanischen Regierungspartei ANC, Julius Malema, ist aus der Partei ausgeschlossen worden. Der Disziplinarausschuss des ANC habe die Berufung des suspendierten Malemas abgelehnt, teilte die Partei am Dienstag mit.
Nach Auffassung des ANC hat sich Malema eine „tiefe Spaltung“ der Partei zu Schulden kommen lassen, indem er Präsident Jacob Zuma attackiert und den früheren Präsidenten Thabo Mbeki gerühmt habe, der vor drei Jahren vom ANC aus dem Amt gedrängt worden war.
Zudem wurde Malema zur Last gelegt, dass er zu einem Umsturz im benachbarten Botsuana aufgerufen hatte. Vorgeworfen wurde dem einstigen Vertrauten Zumas ursprünglich auch Rassismus.
Der 31-jährige Chef der ANC-Jugendorganisation hatte unter anderem das Lied „Tötet den Buren“ zur Hymne auf seinen Veranstaltungen auserkoren. Darin werden weisse Afrikaner als „Vergewaltiger“ und „Diebe“ bezeichnet.
Der Rassismus-Vorwurf gegen Malema wurde in dem monatelangen Verfahren jedoch fallengelassen. Malema hatte bereits im Vorhinein angekündigt, gerichtlich gegen einen Ausschluss vorgehen zu wollen.
Traditionell ist die Jugendliga in ihren politischen Forderungen weit radikaler als der ANC. Insbesondere will die Jugendliga erreichen, dass weisse Grossgrundbesitzer enteignet werden.
Als die Rassentrennung in Südafrika 1994 abgeschafft wurde, besass die weisse Minderheit 87 Prozent der Ländereien. Obwohl der ANC nun bereits 18 Jahre an der Macht ist, wurden nur fünf Prozent des Landes an neue Besitzer übergeben.